Die Pointer und Setter gehören zu den Englischen Vorstehhunden. Wie auch die Kontinentalen Vorstehhunde, besteht ihre vorrangigste Aufgabe darin, Wild im Feld zu suchen und vorzustehen. Er zeigt damit dem Jäger  wo das Wild sich befindet.

Schon Altmeister Carl Diezel (1779 - 1860) wusste treffendes über die Vorstehhunde zu berichten. Nachfolgend ein kurzer Aufsatz, erschienen in Brehms Tierleben.

So sind die Vorstehhunde, ganz ausgezeichnete, kluge, gelehrige, folgsame und Jagd begierige Tiere und zur Jagd auf allerlei Wild geradezu unentbehrlich.

Dieser Hund muss jedoch von ganz reiner Abkunft sein und alle seine natürlichen Anlagen, namentlich einen sehr scharfen Geruch besitzen. Er muss ferner nicht vereinzelt erzogen werden, sondern unmittelbar unter den Augen seines Führers aufgewachsen sein, damit er gleich von Jugend an jedes Wort und jeden Wink verstehen lernt.

Endlich muss auch sein Herr alle Eigenschaften eines guten Lehrers, worunter die Geduld keine der geringsten ist, im vorzüglichen Grade besitzen, ja er muss sogar ein sicherer Schütze sein; denn nur wenn alle Erfordernisse miteinander vereinigt sind, kann der Lehrling jenen bewunderungswürdigen Grad von Folgsamkeit, Selbstbeherrschung und Geschicklichkeit erreichen.

Ein vollkommen abgerichteter, stets zweckmäßig geführter Hund, im Alter von drei bis vier Jahren, sucht, seinem natürlichen Triebe folgend, mit immer dem Winde entgegengehaltener Nase das Wild auf, indem er bald rechts, bald links sich wendet. Auch bleibt er von Zeit zu Zeit einmal stille stehen und sieht sich nach seinem Gebieter um, der nun durch eine Bewegung dem Hunde die Gegend bezeichnet, welche er absuchen soll. Diese Winke werden auf das genaueste befolgt.

Kommt ihm nun die Witterung irgendeines bedeutenden Wildes in die Nase, so hört auf einmal die sonst unaufhörliche Bewegung des Schweifes auf. Sein ganzer Körper verwandelt sich in eine lebende Bildsäule. Oft auch schleicht er nach Katzenart und mit leichten Tritten dem Gegenstande näher, ehe er ganz fest steht. Nach wenigen Augenblicken wendet er nun den Kopf nach seinen Herrn, um sich zu überzeugen, ob dieser ihn bemerkt hat oder nicht und ob er sich nähert.

Es gibt sogar Hunde, welche das gefundene Wild auf kurze Zeit verlassen, um ihren Herrn aufzusuchen und an Ort und Stelle zu führen. Einen höchst anziehenden Anblick gewährt es dem Zuschauer, sogar dem, welcher nicht selbst Jäger oder Jagdkenner ist, wenn er die Vorsicht wahrnimmt, mit welcher sich der Vorstehhund dem gefundenen Federwilde nähert. Wenn er z.B. bei Mangel an günstigem Winde nicht ganz sicher weiß, nach welcher Seite hin die Rebhühner gelaufen sind, kehrt er schnell um, umkreist in großem Bogen, wo er sie vermutet, und jede große Annäherung sorgfältig vermeidend, spürt er auf diese Weise endlich den Platz auf, wo sie festliegen, und hier erst bleibt auch er selbst augenblicklich fest stehen.

 

Kurzporträts der Pointer und Setter - (Verein für Pointer und Setter e.V.)

Pointer und Setter sind passionierte Jagdhunde, Schnelligkeit und Ausdauer ihre Stärken. Niemand wird mit diesen Rassen klar kommen, der sie nur wegen ihrer Schönheit kauft. So sehr diese Hunde auch zum Kauf reizen, so entscheidend ist für eine zufriedenstellende Mensch-Hund-Beziehung und das Wissen um sein Naturell.

So wie unsere Rassen in der Hand des einfühlsamen Jägers Höchstleistungen erbringen, so schnell entwickeln sich Pointer und Setter andererseits zu anhänglichen Familien- und Begleithunden, die im engen Anschluss an die Familie glücklich sind. Das gilt für alle fünf Rassen. darüber hinaus unterscheiden sich die englischen Vorstehhunde dennoch in ihren Charakteren.

Zu Hause, in der Wohnung oder im Zwinger erweisen sich Setter und Pointer als sehr angenehme Hunde, wenn sie ausreichend beschäftigt werden und genügend Kontakt zu ihrem Herrn haben. Die nachstehenden Kurzportraits geben näheren Aufschluss.

 

Der Pointer

Die Urheimat des Pointers ist Spanien. In seine englische Heimat kam er durch britische Soldaten. Er ist ein kurzhaariger nicht kupierter Vorstehhund, der in den Farben weiß/gelb, weiß/braun, weiß/schwarz, tricolor oder auch einfarbig braun oder schwarz vorkommt. Besonderes Merkmal bei seiner weiträumigen, sehr schnellen Suche ist die hoch getragene Nase. Der Pointer ist elegant, sehnig, formvollendet, das "Vollblut" unter Jagdhunden. Er gehört in die Hand von Spezialisten, die seine Schnelligkeit und selbstsichere Arbeitsweise zu lenken vermögen.

 

Der Irish Red Setter

Sein Ursprungsland ist die ,.grüne Insel" , Irland. Er ist der bekannteste und beliebteste der englischen Vorstehhunde. Er ist mahagonifarben, kleiner weißer Brustfleck und Stirnblesse sind erlaubt. Seine Galoppsuche ist von großem Finderwillen geprägt. Er ist ein ausdauernder und zäher Hund. Selbstbewusst findet er seinen Platz als guter Jagdgehilfe, aber auch als intelligenter. lernbegieriger und freundlicher Begleithund.

 

 

Der Red and White Setter

Dieser rot-weiße Setter wurde ca. Ende des siebzehnten Jahrhunderts erzüchtet. Außerhalb Irlands war es nicht sehr bekannt, dass es zwei irische Setterarten gibt, aber es ist ziemlich sicher dass der rot-weiße Setter die ältere der beiden Rassen ist. Er ist ein freundlicher zuverlässiger und leichtführiger Jagdhund. Sein gutes und liebenswürdiges Naturell machen ihn zu einem angenehmen Gefährten und Freund im Hause und auch bei der Jagd.

 

 

Der English Setter

 Er kommt aus England. Dieser langhaarige Vorstehhund von weißer Grundfarbe mit schwarzen = blue-belton, orange = orange-belton, leber-liver- belton-farbenen Platten und Tupfen, dreifarbig = tricolor, ist in Schnelligkeit und Ausdauer dem Pointer ebenbürtig. Seine Bewegungen sind katzenhaft, bei Wildwitterung berührt der Körper fast die Erde, die Nase steht hoch im Wind. Er besitzt einen ausgeprägten Jagdverstand und ein freundliches Wesen. Konsequente, liebevolle Ausbildung machen ihn zu einem angenehmen Hausgenossen.

 

Der Gordon Setter

Aus Schottland kommend, ist er der kompakteste unter den englischen Vorstehhunden, kräftig im Gebäude, viel Adel im Ausdruck, eine Harmonie von Kraft und Eleganz. Charakteristisch sind die leuchtend kastanienroten = tan Abzeichen am Fang, über den Augen, an Brust, Läufen und Weidloch, die sich sehr wirkungsvoll von der lackschwarzen Farbe abheben. Hinter seinem ausgeglichenen und würdevollen Wesen verbergen sich viel Feuer und Energie, die beim jagdlichen                                     Einsatz so recht zur Geltung kommen. Für seinen Menschen lebt und arbeitet er mit vollem Einsatz.