Vorwort

 

Jeder, der sich einen Hund zulegt, sei es als Begleithund, Wachhund, Jagdhund usw. muss sich über folgende Dinge im Klaren sein: Jeder Hund wird in erster Linie versuchen sein Leben nach seinen Instinkten zu gestalten.

Er wird uns unsere Wünsche nicht von den Augen ablesen und entsprechend reagieren.

Er wird immer versuchen seinen eigenen Kopf durchzusetzen und seinem Instinkt folgen.

Nicht nur der Jagdhund wird den Hasen hetzen, auch der Wach-, Begleit,- oder sonst wie gehaltene Hund hat in seinen Genen den Jagdtrieb.

Hinzu kommen diverse angezüchtete Verhaltensweisen, wie z.B. Schärfe, bis hin zur Wesensschwäche, die sich als unkalkulierbares Verhalten äußern kann.

Dominierende bis ängstliche Hunde, die ganze Bandbreite ist bei unseren Hunden verbreitet. Kommt der Welpe ins Haus, weiß ich noch nicht, vor allem wenn ich unerfahren bin, welchen Charakter ich mir ins Haus geholt habe. Besonders wenn ich mir aus Mitleid einen Hund aus dem Tierheim, oder noch schlimmer aus dem südlichen Ausland mitbringe. Das böse Erwachen kommt dann spätestens nach der ersten Eingewöhnungsphase.

Der Hund macht nicht das was wir wollen. Er macht gerade das Gegenteil. Und die Schwierigkeiten nehmen noch zu. Bekannte, Verwandte werden vom Hund nicht mehr geduldet, oder ähnliches.

Ich könnte hier noch diverse Beispiele anführen.

Fazit: Habe ich mir einen Hund angeschafft, sind zwei Dinge Vorraussetzung für ein erfolgreiches Zusammen leben. Es sind dies Liebe und Konsequenz. Liebe im Sinne von lieb haben, ins Herz schließen und Konsequenz im Sinne von Gradlinigkeit, Härte und Gelassenheit.

Zu einem Hund, der mir gleichgültig ist, kann ich keine Bindung herstellen. Wenn ich nicht konsequent bin im Zusammenleben mit dem Hund, schaffe ich mir Probleme. Darum muss sich jeder Hundehalter darüber im Klaren sein, dass der Hund viel Zeit und Zuneigung braucht. Er möchte geführt werden. Als Rudeltier fühlt er sich am wohlsten, wenn er einen Rudelführer hat, der sich viel Zeit für ihn nimmt und ihn seinen Bedürfnissen entsprechend abrichtet und führt. Besonders wichtig ist, der Führer muss das Vertrauen des Hundes gewinnen. Der Hund muss sich im Umfeld seines Rudelführers wohl fühlen, dann ist er auch bereit sich unter zu ordnen.

Teil 1



Grundlehrgang:

Folgende Abrichtefächer enthält der Grund - Abrichtelehrgang:

Leinenführigkeit

Sitz

Halt/Down und Ablegen

Gehen frei bei Fuß

Apport

Schleppe

Folgende Abrichtungsgegenstände muss jeder Führer zur Verfügung haben:

Doppelpfeife, Pfiff und Triller

Führleine mit normaler Halsung

Dressurhalsband

Feldleine

Strohbock oder leichten Apportel

Schweren Apportel (Mit variablen Gewichten)

Dressurangel (für Daheim)

Belohnungsbrocken (sehr wichtig!)

Saubere Leder- oder Arbeitshandschuhe

Hunderucksack



Anmerkung: Zur Abrichtung gehören immer zwei, nicht drei oder vier, sondern nur zwei. Und zwar der Abrichter (Hundeführer) und der abzurichtende Hund. Nur eine Person hat sich mit der Abrichtung des Hundes zu beschäftigen, er ist der Chef. Es ist also im Vorfeld innerhalb der Familie zu klären, wer den Hund führt (heißt abrichtet). Ist dieses geklärt, muss es konsequent eingehalten werden. Wir haben damit für den Hund den Rudelführer festgelegt. Dieser hat dann auch die Aufgabe die weitere Rangordnung im Rudel (Familie) festzulegen. Der Hund nimmt in dieser Ordnung immer den letzten Platz ein.

Zur Abrichtung: Konsequenz des Abrichters in jeder Fase der Abrichtung, in jedem Abrichtefach, ist Vorraussetzung für eine gelungene Abrichtung.

Auch das Verhalten des Abrichters dem Hund gegenüber ist für diesen Erfolg ausschlaggebend. Der Abrichter muss lernen sich in den verschiedenen Situationen richtig zu verhalten. Ist der Hund nicht gehorsam, oder macht nicht das was wir wollen, wird ihm die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist grundfalsch. Richtig ist, ihm die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er sich richtig verhält. Das dass nicht immer leicht ist, wird jeder, der einen Hund abgerichtet hat, spätestens dann erfahren haben, wenn die Galle kurz vorm überlaufen war.



Die Praktischen Übungen

1. Leinenführigkeit

Anmerkung: Grundsätzlich geht der Hund links vom Führer (bei Fuß). Das ergibt sich aus zwei Dingen. Auf der Landstrasse geht der Fußgänger Verkehrsgerecht auf der linken Straßenseite, damit er dem entgegenkommenden Verkehr beobachten bzw. ausweichen kann. Damit der Hund den Verkehr nicht gefährdet oder selbst gefährdet wird, geht er links vom Führer. Der Jäger trägt auf seiner rechten Seite die Flinte (Rechtsschütze) und es ist für ihn wichtig seine rechte Seite für eine evtl. Schussabgabe frei zu haben. Hund und Führleine würden ihn daran hindern.

Läuft der Hund aber am Fahrrad (bei Rad), so hat er auf der rechten Seite des Rades zu laufen. Das ergibt sich wiederum aus der Verkehrsgefährdung und der Gefährdung des Hundes. Mit dem Fahrrad fahren wir auf der rechten Seite der Landstrasse.

Kommt es zur Begegnung mit einem fremden Hund, so verhält man sich so, dass zwischen den Hunden immer die Hundeführer gehen oder fahren.

Übungsort: Im Raum, im Freien, im Revier

Geräte: Umhänge- oder Führleine

Befehl: Fuß oder bei Fuß. Es gibt kein „schön bei Fuß" oder „geh bitte brav bei Fuß". Der Hund versteht diese Sprache nicht. Er hat eine Auffassungsgabe wie ein 1 ½ jähriges Kind. Also müssen alle Befehle kurz und prägnant sein. Ist einmal der Befehl festgelegt, ist nur dieser zu verwenden.

Mit dieser Übung ist bereits im Welpenalter, beim ersten Spazieren gehen an der Leine, zu beginnen. Es ist normal, das der Welpe vorprellt und an der Leine zerrt. Gibt der Führer diesem Druck aber nach, verknüpft dieser es mit: Wenn ich an der Leine zerre, kommt mein Führer mir nach. Das heißt also: Prellt der Welpe vor, bleibt der Führer sofort stehen. Er geht erst weiter, wenn der Welpe wieder in Höhe des Führers ist. Wenn dieses fleißig geübt wird, weiß der Welpe nach kurzer Zeit: Wenn ich an der Leine zerre, geht nichts mehr voran. Da er aber weiter möchte, wird er nach kurzer Zeit das zerren an der Leine unterlassen. Wenn wir soweit sind, haben wir eine gute Grundlage für die weiteren Schritte dieses Ausbildungsbereiches geschaffen.

Die Übungen:

1. In einem Raum geht der Hund links vom Abrichter entlang einer Wand. Der Abrichterwechselt und geht entlang der Wand. Er achtet darauf, dass der Hund nicht vorprellt. Die Führleine wird vom Abrichter in der rechten Hand gehalten. Die linke Hand greift nur ein, wenn der Hund vorprellt und mit greifen der Leine zurückgezogen wird.

2. Im Freien sucht der Abrichter Hindernisse (Zaun, Stangenholz, Graben etc.). Hier wird der Hund daran gewöhnt, immer auf der Seite des Abrichters an den Hindernissen vorbei zu gehen.

3. Bleibt der Abrichter stehen, hat sich der Hund sofort zu setzen, sh. Art. 2, Sitz und Hereinkommen. Hat dieses der Hund durch ständiges Üben verstanden, hat der Abrichter eine gute Möglichkeit die Konzentration des Hundes auf sich zu erzwingen. Z.B. – Geht der Hund nicht korrekt bei Fuß, bleibt der Abrichter sofort stehen. Der Hund wird dadurch gezwungen sich sofort korrekt an die Seite seines Abrichters zu setzen. Durch mehrmaliges wiederholen bleibt der Hund in korrekter Position.

4. Ohne Hindernisse geht der Abrichter nun über zu verschiedenen Gangarten. Dabei wendet er mal nach rechts (90°) oder nach links (360°). Er verhindert damit das Vorprellen des Hundes. Bei der Rechtswendung läuft der Hund dem Abrichter immer hinterher. Er merkt bald, dass es einfacher ist, in der Nähe des Knies des Abrichters zu bleiben. Bei der Linkswendung (360°) muss der Hund zwangsweise rückwärts gehen (springen). Dabei kann es passieren, dass wir dem Hund leicht auf die Pfote treten (nur mit weichen Schuhen!!).

5. Wiederholung der einzelnen Übungen.

6. Nach intensiver Übung sollte der Hund nach ca. zwei Wochen sauber bei Fuß gehen. Der Hund lernt dabei durch ständiges Wiederholen.

Anmerkung: Nach dem Befehl „Bei Fuß" hat der Hund mit erhobenen Kopf auf der linken Seite des Abrichters zu laufen. Er hat nicht am Boden zu schnüffeln oder sonstige Dinge zu machen, sondern einwandfrei bei Fuß zu laufen.

Dauer der Übungseinheiten: 10 Minuten mit Entlassung unter Belobigung.

Probleme die aus diesem Abrichtefach entstehen können:

Fehlende Konzentration des Hundes, er lässt sich leicht ablenken.

Der Hund will sich nicht unterordnen.

Der Hund ist übermütig und würde viel lieber spielen.

Der Hund bleibt mit eingezogener Rute zurück.

Grundsätzlich muss der Abrichter (Führer) versuchen die Konzentration des Hundes auf sich erzwingen.

Der Hund muss sich erstmalig unterordnen. Er muss erkennen, dass sein Vorteil in der Unterordnung unter den Willen seines Führers liegt. Darum darf niemals etwas von ihm verlangt werden, was nicht erzwungen werden kann, besonders nicht vom unangeleinten Hund.

Der Hund muss selbst erfahren worin sein Vorteil liegt. Öfterer Wechsel zwischen Starkzwang und Schwachzwang, zwischen leichterer und schwierigerer Ausführung lehrt ihn dieses.

Bleibt der Hund mit eingeklemmter Rute zurück, so hat der Abrichter zuviel Starkzwang angewandt. Sofort sind Auflockerungsübungen angesagt. Erst mit den Übungen fortfahren, wenn der Hund sein eingeschüchtertes Verhalten abgelegt hat.

Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund ohne Einwirkung, links vom Führer, mit seinem Kopf in Kniehöhe des Führers läuft, ohne vorzueilen oder zurückzubleiben. Wird dieses nicht korrekt ausgeführt, ist mit der Übung zurückzugreifen, bis zur einwandfreien Ausführung. Jede Übung wird erst dann beendet, wenn die letzte sauber ausgeführt wurde (der Hund quasi zum Erfolg gekommen ist)!!


2. Sitz und Hereinkommen

Ort und Geräte wie oben

Befehl: Hörzeichen „Sitz", Sichtzeichen „gestreckter Zeigefinger", „Doppelpfiff".

Die Übungen:

Der Hund geht angeleint mit der Führleine auf der linken Seite des Abrichters. Der Abrichter bleibt stehen und geht dann folgendermaßen vor:

Er fasst mit der rechten Hand die Leine kurz über die Halsung und drückt mit der linken Hand, mit dem Befehl „Sitz", den Hund über die Rückenpartie in Sitzposition.

Bis zwei Minuten den Hund sitzen lassen.

Den Hund umkreisen.

Bei abwechselnden Gangarten Wiederholung „Sitz".

Beim Stehen bleiben muss der Hund sich sofort selbstständig setzen. Dabei ist auf schnelle Ausführung zu achten.

Der Abrichter lässt den Hund sitzen und mit dem Befehl „Bleib" entfernt er sich vom Hund (auf Länge der Führleine). Mit dem Befehl „Hier" oder „Hierher" und mit leisem Doppelpfiff, mit gleichzeitigen leichten Rucken an der Leine ruft er den Hund heran. Mit Sichtzeichen „gestreckter Zeigefinger" und mit Hörzeichen „Sitz" wird der Hund empfangen. Der Hund hat sich vor den Abrichter zu setzen. Mit dem Befehl „Bei Fuß" wird der Hund mit der Führleine um den Abrichter herum in die korrekte bei Fuß Position gebracht und hat sich dort wiederum sofort zu setzen. Danach Lob und Belohnung.

Die gleiche Übung an der langen Leine, bei unterschiedlicher Entfernung. Auf korrekte Ausführung achten.

Das herein rufen ausgiebig üben. Geht der Hund, wenn er frei läuft, schon weiter fort, muss der Führer sich öfters verbergen, um den Hund dazu zu bringen, immer Sichtkontakt zu halten.

Zwischen den Übungen Auflockerung einfügen.

Nach korrekter Ausführung ausgiebig loben!!

Das Lob ist abhängig vom Charakter des Hundes, zaghafte Hunde kräftiges Lob, starke Hunde sparsamer Lob.

Dauer der Übung: 15 bis 20 Minuten

Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund sich beim Stehen bleiben des Führers automatisch, ohne einen Befehl zu erhalten, setzt. Des Weiteren muss der Hund auf Doppelpfiff ohne zu zögern herein kommen. (Die Leinenführigkeit und das Hereinkommen sollte bereits vor Beginn dieses Abrichte Lehrganges, und zwar ab dem Welpenalter von 12 bis 14 Wochen, geübt worden sein).

Probleme die sich aus diesen Abrichtefächern ergeben können:

1. Der Hund ist unkonzentriert, schnüffelt auf dem Boden, bleibt zurück oder eilt vor.

2. Der Hund verweigert sich beim „Sitz" – Befehl.

3. Trotz intensiven Üben`s kommt der unangeleinte Hund nicht auf Befehl herein.

Bei den beschriebenen Problemen sofort zurückgreifen und die Konzentration des Hundes erzwingen. Es scheint, dass es an Konsequenz bei der Abrichtung fehlt.


3. Halt und Ablegen

Ort und Geräte wie oben

Befehl: Hörzeichen - „Halt" oder „Down" , Trillerpfiff.

Der Befehl „Halt" ist dem Befehl „Down" vorzuziehen. Vorausgesetzt, man verwendet nicht den Befehl „Platz" anstelle von „Ablegen", weil sich die Befehle „Halt" und „Platz" vom Laut her zu ähnlich sind.

Sichtzeichen – erhobener rechter Arm, Kniestellung des Führers.

Das Halt ist das A und O der Abrichtung. Nur der Meister in der Abrichtung bringt den Hund dazu aus allen Lebenslagen „Halt" zu machen. Oft fehlt es an der Begabung des Führers, meist liegt es aber am Fleiß und dem Willen des Führers, selbst zu lernen, um sich zu einem Könner zu machen. Entscheidend für die Abrichtung zum „Halt" ist die völlige Unterordnung des Hundes, sowie sein Gehorsam. Damit ist die Autorität des Führers anerkannt.

Der Hund hat, wenn er in der Halt-Lage liegt, den Kopf fest auf der Erde oder den Vorderläufen zu halten. Das gibt dem Hund ein Unterlegenheitsgefühl, das alle Widersetzlichkeit von vornherein den Boden nimmt. Deshalb ist bei der Abrichtung, ob im Haus, im Hof oder Garten (Stubendressur!), der allergrößte Wert auf diese Übung zu legen. Immer mit größter Peinlichkeit und Genauigkeit verfahren. Die „Halt" - Übungen sind immer mit aller Konsequenz und mit aller Härte durchzuführen (je nach Veranlagung des Hundes). Hier kommt immer die Dressurhalsung zum Einsatz.

Die vorschriftsmäßige Kopfhaltung ist bei diesen Übungen das allerwichtigste. Der Hund muss zu der Überzeugung kommen, dass es das Wichtigste in seinem Dasein ist, auf „Halt" nicht nur blitzartig zu Boden zu gehen, sondern auch den Kopf fest auf der Erde oder auf die Vorderläufe zu pressen.

Nirgends rächt sich eine nachlässige oder gar spielerische Dressur und ein inkonsequentes Verhalten des Abrichters so sehr wie bei der „Halt" - Übung.

Das kompromisslose, korrekte, festsitzende „Halt" ist für eine saubere und erfolgreiche Führung des Hundes entscheidend. Mit dem „Halt" kann jedes Ausbildungsfach erfolgreich unterstützt werden. Bei nicht korrekter Ausführung eines Befehls durch den Hund wird sofort das „Halt" angewendet. Das gilt nicht nur bei jagdlichen Fächern.

Bei nur wenigen Anwendungen hat der Hund gelernt, sein Verhalten dem Forderungen des Abrichters anzupassen, damit der Doppelpfiff nicht ertönt.

Die Übungen:

„Halt" ohne starken Zwang. Der Hund geht vorschriftsmäßig bei Fuß und geht in Sitzposition, wenn der Führer stehen bleibt. Die rechte Hand umfasst die beiden Vorderläufe des Hundes und zieht diese mit dem Befehl „Halt" nach vorne weg. Mit der linken Hand drückt der Führer den Kopf des Hundes zwischen die Vorderläufe, so dass der Hund in die korrekte Haltlage kommt. Den Befehl leise geben. Loben wenn der Hund liegen bleibt. Zeigt sich der Hund sehr widerspenstig und lässt sich nur mit Gewalt in die Haltlage bringen, muss diese Übung mit viel Geduld wiederholt werden. Erst zur nächsten Übung übergehen, wenn sich der Hund leicht in die Haltlage bringen lässt.

„Halt" mit Hilfe der Dressurhalsung. Das Ziel ist es, das der Hund auf Befehl ruckartig in die Haltstellung zu Boden geht. Das Kopfheben des in der Haltstellung befindlichen Hundes darf nicht geduldet werden. – Wie setzen wir nun die Dressurhalsung ein? Die Halsung wird dem Hund angelegt und mit der Führleine verbunden. Dabei ist darauf zu achten, dass die beiden Befestigungsringe der Halsung mit der Leine verbunden sind! Sitzt der Hund, lässt man die Leine lose bis zum Boden, führt sie unter dem Schuh durch, so dass sie gleiten kann. Mit dem Befehl „Halt" zieht man den Hund ruckartig nieder in die Haltstellung. Loben nicht vergessen!

Halt mit Trillerpfiff, wie Pos. 1+2

Halt durch Heben des rechten Armes, wie Pos. 2

Alle Übungen werden bis zur perfekten Ausführung aus der Sitzstellung heraus ausgeführt mit abwechselnden Laut- und Sichtzeichen.

Werden die vorgenannten Übungen korrekt ausgeführt sind Störungen während der Haltlage einzuschalten. (Umkreisen des Hundes, schreiten und springen über den Hund, Klatschen, Lärmen, Schießen etc.)

Hinweis: In der Haltlage darf dem Hund niemals übel mitgespielt werden. Der Hund muss sicher sein, dass ihm in der Haltlage niemals etwas passieren kann. Also treten sie beim Überspringen des Hundes niemals auf ihn. Sorgen sie immer dafür, dass der Hund in der Haltlage, die ihm unangenehm ist, nicht zusätzlich leiden muss. Vermeiden sie es den Hund während der Ausbildung auf steinigen Böden, in Pfützen oder Brennnesseln in die Haltlage zu bringen. Diese zusätzlichen Übel für den Hund verzögern nur den Erfolg der Ausbildung. Besonders bei angelegter Koralle ist beim niederdrücken des Hundekopfes in die Halt-Lage besonders darauf zu achten, dass der Hund nicht in die Dressurhalsung gedrückt wird.

Halt aus verschiedenen Gangarten. Der Hund ist hierbei immer angeleint. Bei nicht korrekter Ausführung sofort eingreifen. Führt der Hund die Übung langsam aus, sofort eingreifen. Diese Übung muss, wenn sie korrekt ausgeführt wird, Blitzartig ausgeführt werden. Der Hund muss zusammen klappen wie ein Taschenmesser.

Halt hinter der Dressurangel. Auf korrekte Ausführung achten. Den Hund längere Zeit in der Haltlage belassen (5-10 Minuten bei trockenem Untergrund).

Halt in Entfernung vom Führer. Niemals dulden, daß der Hund aus der Haltlage den Kopf hebt.

Mit Doppelpfiff hereinrufen. Sitzen lassen mit erhobenem Zeigefinger und loben!!!

Halt beim Knien des Führers. Diese Übung wird erst dann ausgeführt, wenn der Hund firm in der Haltübung ist. Sie ist überaus einfach und wird zuerst durch Lautzeichen begleitet. Später hat der Hund sich ohne Lautzeichen ruckartig in die Haltlage zu begeben.

Das „Ablegen" im Unterschied zum „Halt".

Beim „Ablegen", oder auch „Platz", und „Bleib" wird der Hund an jeden beliebigen Ort, wie der Name sagt, abgelegt. Er darf sich weder abrufen oder abpfeifen lassen. Er muss immer abgeholt werden. Und dieses ist der gravierende Unterschied zum „Halt". Beim „Halt" kann der Hund abgerufen oder abgepfiffen werden, jedoch niemals wird ein Hund aus dem „Ablegen" abgerufen.

Dauer der Übungen: 10 –15 Minuten. Die Übungen können immer eingestreut werden, z.B. beim Spielen, Spazieren gehen usw.

Die Übung „Halt" ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund auf „Hör-, oder Sichtzeichen", auch auf Entfernung zum Führer, korrekt in die Haltlage geht.

Dabei sind im Laufe der Abrichtung Ablenkungen zu suchen, (Fremde Hunde, Menschen, Wild, usw.) um das Halt zu festigen.

Jeder Hundeführer sollte sich immer wieder vor Augen führen, wie wichtig das „Halt" im täglichen Umgang mit dem Hund ist. Bei Gefahr (z.B. Straßenverkehr) den freilaufenden Hund jederzeit stoppen zu können, ist für diesen lebenswichtig.

Die Übung „Ablegen und Bleib" ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund trotz Ablenkungen auf seinem zugewiesenen Platz bleibt.



4. Gehen frei bei Fuß

Ort und Geräte wie oben

Befehl: Fuß oder bei Fuß.

Diese Übung wird erst begonnen, wenn die Leinenführigkeit und das „Halt" sitzen. Für diese Übung ist es besonders wichtig, dass das Erzwingen der Konzentration des Hundes auf den Führer erreicht wird.

Die Übungen:

1. Aus dem „Sitz" wird der Hund abgeleint. Mit „Fuß" wird der Hund aufgefordert beim Gehen bei Fuß zu laufen (Kopf des Hundes am Knie des Führers).

2. Bei jeder Abweichung nach vorn oder zur Seite erfolgt ein scharfes „Halt" und „Hier" und „Fuß". Das erzwingt die Konzentration des Hundes auf den Führer (sehr wichtig).

3. Bleibt der Hund infolge zu großer Einschüchterung zurück, wird er durch Klopfen auf den linken Oberschenkel herangelockt und durch liebelndes Klopfen des Hundekopfes belohnt.

4. Aus dem Gehen heraus stehen bleiben und mit „Sitz" den Hund sitzen lassen. Am Anfang tun wir dieses mit „Hörzeichen", später ohne.

5. Mit wechselnden Gangarten und Wendungen wird die Übung beendet.

Dauer der Übung: 15 bis 20 Minuten

Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund ohne Einwirkung, links vom Führer läuft, und sich beim Stehen bleiben des Führers ohne Hörzeichen setzt. Bei Unkorrektheit die Übungen wiederholen.



5. Apport

Übungsort: Im Raum, im Freien, im Revier.

Geräte: Handschuh, Strohbock oder leichtes Apportel (Dummy), Apportierbock, Führleine, Feldleine, Dressurhalsung.

Befehl: „Apport, verloren Apport", „Auus"

Es gibt immer noch Hundeführer, die meinen, ihrem Hund das Bringen spielend und ohne Zwang lehren zu können.

Unter Tausend Hunden gibt es kaum einen einzigen zuverlässigen Bringer, wenn das Apportieren bei der Abrichtung nicht erzwungen wurde. Ohne Zwang geht es nicht.

Er ist auch nicht durch tausend Wiederholungen, nicht durch liebevolle Konsequenz zu ersetzen.

Besonders wichtig ist diese Erkenntnis wenn der Hund zur Jagd geführt werden soll. Da gibt es Fehlleistungen bei Störungen durch aufstehendes Federwild oder flüchtendes Haarwild, beim Fallen von Schüssen und ähnliches. Und sie werden zur Regel, wenn der Hund ihm unangenehmes oder ungewohntes Wild wie Krähe, Iltis, Fuchs usw. apportieren soll.

Diese Vorgänge sind aus der Natur des Hundes absolut erklärlich: Der als Rudeltier in der Meute jagende Hund hat die Wir-Einstellung. D.h. die Beute gehört nicht nur mir sondern uns (Beutetasche). Sie wird dem Meuteführer zugetragen und in der Meute geteilt. Dies gilt für alles Fressbare (Pflanzenfresser). Gegenüber dem Nahrungskonkurrenten hört diese Wir-Einstellung auf.

D.h.: Aus der Psyche des Hundes heraus muss man für die Notwendigkeit des Zwanges bei den Apportierübungen Verständnis aufbringen.

Die Übungen:

Der Hund muss die Hand (mit Handschuh) im Fang dulden. Aus dem „Sitz" fasst der Führer mit der linken Hand über den Fang in seine Lefzen. Mit leichtem Druck wird der Hund gezwungen den Fang aufzumachen. Mit dem Befehl „Apport" dem Hund die rechte Hand mit dem Handschuh (den Handrücken nach unten) in den Fang schieben. Mit „dulden" wird der Hund aufgefordert die Hand zu dulden.

Diese Übung solange wiederholen (Übung durch Lockerungseinlagen oft genug unterbrechen), bis der Hund die Hand im Fang duldet. Wichtig: Niemals Gewalt anwenden und dem Hund niemals Schmerzen bei dieser Übung zufügen. Sie haben es sonst doppelt schwer.

Duldet der Hund die Hand, ohne dass sie weiterhin den Fang mit Lefzendruck öffnen müssen, fahren sie fort, indem sie dem Hund nur den Handschuh unter „Apport" in den Fang schieben. Solange üben, bis der Hund den Handschuh hält.

Jetzt wechseln sie zu einem weiteren Apportgegenstand, und zwar den Strohbock oder leichten Apportel (falls vorhanden, Kaninchenbalg). Üben bis der Hund den Apportgegenstand hält. Loben nicht vergessen! Belohnungsbrocken!

In der nächsten Übung muss der Hund den Apportel tragen, d.h. er muss den A. im Fang behalten und bei Fuß gehen. Spuckt der Hund beim Aufstehen den Apportel aus, wird diese Übung solange wiederholt, bis der Hund ihn trägt. Nicht vergessen: „Lockerungsphasen" einlegen und bei Erfolg loben.

Die vorgenannten Übungen mit sämtlichen Apportiergegenständen wiederholen. Der Hund muss selbstständig sämtl. Apportiergegenstände (Hand, Apportel, Apportierbock usw.) greifen und tragen.

Von Tag zu Tag wird der Zwang verschärft. Dem Hund ist inzwischen jede Lust am Apportieren vergangen. Er greift und trägt nicht mehr aus Freude, sondern dem Zwang gehorchend. Es ist keine spielende Abrichtung mehr. Damit beugen wir auch den mit der spielenden Abrichtung verbundenen Unarten (Knautschen, Rupfen, Anschneiden, Vergraben usw.) vor.

Vom Schwachzwang zum Starkzwang: Lefzendruck, Treten auf die Hinterpfoten (nur mit weichem Schuh), Einsatz der Dressurhalsung. Hier und nur hier wird die Halsung nur mit einem Ring mit der Führleine verbunden, Würgeeffekt.

Wichtig: Die ersten Neigungen des Hundes zum freiwilligen Zugreifen äußern sich stets durch freiwilliges öffnen des Fanges. Ist dies der Fall, sofort dem Hund entgegenkommen und lebhaft loben. Der erste Schritt ist immer der schwerste. Darum diesen Schritt so leicht wie möglich machen. Das gilt auch für die folgenden Übungen. Keine Störungen. Niemals mit einem ermüdeten Hund üben. Den Hund nicht zu lange zwingen. Lockerungsübungen einschalten. Seelische Entspannung durch Einlage bekannter und freudig beherrschter Übungen. (Springen über Hindernis, Dressurangel u.ä.)

Der Hund ergreift den Handschuh, Apportel, Apportierbock aus einiger Entfernung vom Fang.

Die Entfernung zum Hund vergrößern. Dabei immer etwas tiefer zum Boden gehen.

Der Hund muss rasch zugreifen, keine Zeit zum Besinnen lassen. Evtl. Zwang verschärfen. Bei sauberer Ausführung lebhaft loben, Belohnungsbrocken!! Das gilt auch für die weiteren Apportierübungen.

Der Hund muss nun vom Boden aufnehmen. Als Zwischenschritt nehmen wir hier Ziegelsteine zur Hilfe. Aufgebaut werden sie am Anfang bis zur Kopfhöhe des Hundes. Wird das Apportel aus dieser Höhe sauber aufgenommen, wird die Höhe vermindert, bis das Apportel auf dem Boden liegt.

Aufnehmen des Apportels aus der Haltlage. Vor den im „Halt" befindlichen Hund wird das Apportel gelegt. Auf Befehl „Apport" muss der Hund das Apportel aufnehmen und auf Befehl „Sitz" (Zeigefinger) und „gib aus" ausgeben.

Entfernung vergrößern. Das Apportel in mehreren Schritten auf Entfernung zum Hund legen (im Sichtbereich des Hundes). An der langen Leine mit dem Befehl „Apport" den Hund apportieren lassen. Zurück zum Ausgangspunkt und sauber ausgeben lassen. Solange üben, bis der Hund auch ohne Leine bringt. Auf saubere Arbeit achten: Aufnehmen, Bringen, Sitzen, Ausgeben!!

Gleiche Übung mit dem Apportierbock, leicht bis schwer. (Stufenweise das Gewicht erhöhen).

Bringen über Hindernis: Anfangen mit leichten Apportiergegenständen über geringe Hindernisse, bis hin zum schweren Apportierbock über Hindernisse von ca. 80 cm..

Bringen von rohem Ei, Schlüsselbund, Leine, Halsung usw.

Bringen auf der Führerrückspur. Diese Übung kann besonders gut beim Spazieren gehen ausgeübt werden. Sie ist das geeignete Mittel den Hund zum freudigen Apportierer zu machen. Zuerst werden auf geringe Entfernungen Dinge verloren, z.B. Dummys. Der Hund darf oder muss es am Anfang bemerken. Der Abrichter geht mit dem Hund an der Führleine zurück zum Apportel. Mit dem Befehl „apport" hat der Hund sofort aufzunehmen. Wenn der Hund korrekt aufgenommen hat, geht der Abrichter mit Hund zurück zum Ausgangspunkt. Der Hund hat sich sauber vor dem Abrichter zu setzen und auf Befehl ( „aaus" ) auszugeben. Geringe Entfernung von fünf, zehn, fünfzehn Meter. Schon nach kurzer Zeit können sie dies dem Hund vermitteln. Nach und nach wird die Entfernung vergrößert. Die Führleine wird durch die Feldleine ersetzt. Immer mit dem Apporttragenden Hund zum Ausgangspunkt zurückgehen, sauber sitzen lassen und abnehmen. Mit immer schnelleren Gangart, bis hin zum laufen, zurück zum Ausgangspunkt. Wir bringen hiermit dem Hund das Bringen in schnellster Gangart bei. Bei korrekter Ausführung ausgiebig loben!! Nach und nach wird die Entfernung vergrößert. Führt auch hier der Hund die Übung sauber aus, wird er ohne Leine geschickt. Wenn der Abrichter den Hund schicken kann, heißt der Befehl „Verloren apport". Bei nicht korrekter Ausführung sofort zurückgreifen und wieder an der Leine arbeiten. Allmählich vergrößern wir die Entfernung (bis 100 mtr. Und mehr). Wir wechseln auch die Bringgegenstände, Handschuh, Schlüsseletui, Dummys und Apportel. Die Gegenstände werden inzwischen, ohne dass der Hund es bemerkt, verloren. Dadurch wird die Konzentrationsfähigkeit (auf die Spur des Führers) und der Gebrauch der Nase des Hundes hervorragend gefördert

Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund ohne wenn und aber bringt.





6. Schleppe

Übungsort: Revier

Geräte: Feldleine, Apportiergegenstand

Befehl: „Such verloren Apport"

Die Übung:

Mit dem Apportiergegendstand wird eine kurze Schleppe gezogen (nicht sichtbar für den Hund)

Der Hund wird am Beginn der Schleppe angesetzt und mit dem Befehl „Such verloren Apport" zur Arbeit aufgefordert.

Die Arbeit wird an der langen Leine ausgeführt.

Erst wenn der Hund die Schleppe sicher arbeitet, wird der Hund ohne Leine geschickt.



Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund die Schleppe sauber arbeitet und korrekt bringt.

 

Teil 2

Vorbereitung zur HZP, VGP, Brauchbarkeit

Wer kann teilnehmen: Jeder der seinen Jagdhund nach der Jugendsuche auf weitere Prüfungen führen will. Hunde die auf der Brauchbarkeitsprüfung geführt werden sollen, benötigen keine Jugendsuche.

Ansonsten gelten die allgem. Bestimmungen. Jagdschein ist erforderlich.

1. Anlagefächer (HZP, ohne Hasenspur): 

1.1  Feldarbeit

1.1.1 Nase

1.1.2 Suche

1.1.3 Vorstehen

1.1.4 Führigkeit

1.1.5 Arbeitsfreude

1.1.6 Verlorenbringen von Federwild:

                   a) am geflügelten Huhn oder Fasan

                   b) beim freien Verlorensuchen eines 

                       frisch geschossenen Stück Federwild

                   c) auf der Federwildschleppe

                                                     

1.1.7 Haarwildschleppe

1.1.8 Art des Bringens

 

 1.2   Wasserarbeit

 

1.2.1 Schussfestigkeit

1.2.2 Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer

1.2.3 Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer

1.2.4 Bringen von Ente

 

1.3    Gehorsam

 

 

2. Abrichtefächer (VGP und Brauchbarkeit teilw.)

 

2.1  Waldarbeit

 

2.1.1        Riemenarbeit – Tagfährte

2.1.2        Riemenarbeit – Übernachtfährte

2.1.3        Totverbeller (zusätzlich)

2.1.4        Totverweiser (zusätzlich)

2.1.5        Bringen von Fuchs über Hindernis

2.1.6        Fuchsschleppe

2.1.7        Bringen von Fuchs auf der Schleppe

2.1.8        Hasen- oder Kaninchenschleppe

2.1.9        Bringen von Hase oder Kaninchen

2.1.10      Stöbern

2.1.11      Buschieren

 

 

2.2  Wasserarbeit

 

2.2.1        Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer

2.2.2        Schussfestigkeit

2.2.3        Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer

2.2.4        Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer (Nur Hunde ohne HZP)

2.2.5        Bringen von Ente

 

 

2.3  Feldarbeit

 

2.3.1        Nasengebrauch

2.3.2        Suche

2.3.3        Vorstehen

2.3.4        Manieren am Wild und nachziehen

2.3.5      Verlorenbringen von Federwild:

              a)  am geflügelten Huhn oder Fasan, oder Federwildschleppe

              b) Freies Verlorensuchen eines frisch geschossenen Stück  

                  Federwild, oder freies Verlorensuchen eines ausgelegten Stück Wild.

              c) Verlorensuchen eines ausgelegten Stück Federwild.

                      

2.3.6       Bringen von Federwild

 

 

2.4    Gehorsam

 

2.4.1   Allgemeines Verhalten – Gehorsam

2.4.2   Verhalten auf dem Stand

2.4.3   Leinenführigkeit

2.4.4   Folgen frei bei Fuß

2.4.5   Ablegen

2.4.6   Benehmen vor eräugtem Federwild

2.4.7   Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild

2.4.8   Schussruhe

 

 

 

 

Welche Abrichtungsgegenstände muss jeder Führer zur Verfügung haben:

 

1.      Sämtliche Gegenstände aus dem Grundgehorsamskurs.

2.      Schweißhalsung und Schweißriemen (10m lang), Fährtenschuh* mit Wildschalen            (Reh/Sau), (nur VGP und Brauchbarkeit).

3.      Schleppwild, Ente, Fasan, Kaninchen und (Fuchs nur VGP).

4.      Beutetasche

Die praktischen Übungen

a.      HZP

1.      Grundabrichtung (sh. Abrichtung Teil 1)

2.      Feldarbeit

3.      Wasserarbeit

 

1. Feldarbeit:

 

Abrichtefächer:

1.1.1  Nase

1.1.2  Suche

1.1.3  Vorstehen

1.1.4  Führigkeit

1.1.5  Arbeitsfreude

1.1.6  Verlorenbringen von Federwild: a) am geflügelten Huhn oder Fasan

                                                          b) beim freien Verlorensuchen eines frisch geschossenen Stück

                                                                  Federwild.

                                                           c) auf der Federwildschleppe

1.1.7 Haarwildschleppe

1.1.8 Art des Bringens

 

1.1.1 Nase:

Die feine Nase des Hundes zeigt sich in der Suche vor allem im häufigen Finden von Wild (VZPO). Was kann ich als Hundführer dazu beitragen? Ich behaupte, dass jeder gesunde Hund von Natur aus eine gute bis sehr gute Nase besitzt. Diese Anlage zu fördern ist meine Aufgabe. Ich muss versuchen den Hund oft an natürliches Wild zu führen. Das Interesse des Hundes an Witterung muss ich wecken. Der Hund muss erfahren, dass er bei Einsatz seiner Nase Erfolg im Finden hat. Schon im Welpenalter ist dieses dem Hund zu vermitteln. Futterschleppen, oder kurze Lungenschleppen bringen ihn zum Einsatz seiner Nase und zum Erfolg. Wie jede andere Anlage, die der Hund von Geburt aus mitbringt, muss sie von uns Hundeführern geweckt und gefördert werden.

 

1.1.2 Suche:

Abrichtungsgegenstände: Feldleine, Doppelpfeife.

Hörzeichen: „Such voran“, Einfacher Pfiff (Wendepfiff).

Sichtzeichen: Richtungsweisen mit dem Arm.

 

Zur Suche wird dem Hund ein geeignetes Gelände zur Verfügung gestellt. Gesucht wird immer gegen den Wind. Mit Hilfe der Feldleine wird dem Hund das Wenden auf Pfiff beigebracht (Zickzackkurs).

Damit wird mit dem Hund die Planmäßigkeit geübt. Der Hund sollte immer gegen den Wind wenden.

Die Kopfhaltung sollte immer halbhoch bis hoch sein. Ein Hund der mit der Nase am Boden sucht, wird keinen großen Erfolg bei der Suche haben. Um weite Witterung aufnehmen zu können, muss der Hund mindest mit halbhoher Nase suchen.

Die Suche sollte schnell, mit gutem Galoppsprung des Hundes, planvoll und dem Gelände angepasst sein.

Erst wenn der Hund ohne den Druck der Feldleine alleine wendet, wird er ohne Leine zur Suche geführt. Wendet der Hund nach abgeben des Einfachpfiffes nicht sofort, wird er sofort ins „Halt“ getrillert. Das wiederholen wir solange, bis der Hund beim abgeben des Pfiffes sofort wendet. Ziel dabei ist es, dem Hund die planmäßige Suche, dem vorgegebenen Gelände angepasst, beizubringen.

Zur Einarbeitung sollte das Gelände öfters gewechselt werden. Der Wind spielt dabei immer eine große Rolle.

Bei nicht korrekter Ausführung sofort wieder einen Schritt zurückgreifen!!

 

Die Suche ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund uns in ersten Linie großen Finderwillen zeigt, bei entsprechender Planmäßigkeit und Schnelligkeit, bzw. Ausdauer. Eine Trabsuche ist nicht erwünscht.

 

 

1.1.3 Vorstehen:

Abrichtungsgegenstände: Feldleine, Doppelpfeife.

Hörzeichen: Trillerpfiff beim Halt, Einfachpfiff als Wendepfiff.

Sichtzeichen: Hand heben beim Halt.

 

Zum Vorstehen wird der Hund an der langen Feldleine gegen den Wind an vorher festgestelltes Federwild geführt. Kann kein Wild festgestellt werden, muss vorher ein Feldhuhn oder Wachtel ausgesetzt werden. Zeigt der Hund die Witterung des Wildes an, wird er durch die Feldleine zum stehen gezwungen. Mit viel Lob wird er dann nach herantreten des Führers zum weitergehen aufgefordert. Beim aufstehen des Wildes wird der Hund sofort in das Halt getrillert. Bei korrekter Ausführung darf er nach einer kurzen Zeit mit viel Lob die Witterung des Wildes untersuchen.

Die Übung wird solange an der Feldleine gearbeitet, bis der Hund ohne Aufforderung des Führers, bei Wildwitterung, in die Vorstehhaltung geht, und erst auf Kommando das Wild herausstößt. Es ist auch sehr hilfreich, wenn der Hund im Appell bereits soweit ist, dass er das „Halt“ bereits einwandfrei ausführt (wie auch bei der Suche). Wir sind dann in der Lage den Hund, bevor er an gefundenes Wild einspringt, sofort ins Halt zu trillern.

Am Anfang kann es zu Verweigerung des Hundes kommen. Aber die Anlage des Vorstehhundes wird auf jeden Fall früher oder später durchbrechen.

 

Das Vorstehen ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund das festliegende Wild solange vorsteht, bis der Führer herangetreten ist und das Wild abstreicht.

 

 

1.1.4 Führigkeit:

Die Führigkeit des Hundes zeigt sich in der Bereitschaft, mit seinem Führer jederzeit Verbindung zu halten und sich freiwillig in dessen Dienst zu stellen (VZPO).

Die Bindung zu seinem Hund sollte jedem Führer am Herzen liegen. Der tägliche Kontakt, die gemeinsamen Unternehmungen, das Vertrauen, das konsequente Verhalten des Führers, alles das trägt zur sehr guten Verbindung (Führigkeit) zwischen Führer und Hund bei. Wird der Hund vernachlässigt, indem er im Zwinger sitzt und vereinsamt, ist eine gute Bindung nicht möglich. Das rächt sich besonders bei der praktischen  Jagd. Zwei, wo jeder für sich alleine jagd, hat sicher schon jeder erlebt. Darum ist die Verbindung zwischen Hund und Führer so wichtig. Und nicht nur bei der Jagd, sondern in jedem einzelnen Ausbildungsfach zahlt sich eine gute Bindung aus.

 

 

1.1.5 Arbeitsfreude:

Die Arbeitsfreude zeigt sich in der Arbeitslust und dem Arbeitswillen des Hundes (VZPO).

Auch hier gilt das gleiche wie unter Führigkeit beschrieben. Tägliche Gänge durchs Revier. Den Hund fordern und zum Erfolg bringen. Der Erfolg, die gemeinsame Freude über den Erfolg fördert die Arbeitslust erheblich. Ein Hund der wenig Erfolg bei der täglichen Runde im Revier hat, verliert das Interesse an ihm gestellte Aufgaben. Also immer daran denken, den Hund bei der Arbeit zwar mit Ernsthaftigkeit (Konsequenz) zu führen, aber den Erfolg suchen und sich gemeinsam darüber freuen. Dabei die Freude deutlich zum Ausdruck bringen, damit sie der Hund auch mit seiner erfolgreichen Arbeit verbindet.

 

 

1.1.6 und 1.1.7 Schleppenarbeit / Apportieren (Verlorenbringen):

Abrichtungsgegenstände: Feldleine, Schnur, Schleppwild

Hörzeichen: „Such verloren Apport“, „Sitz“, „Aaaus“.

 

Voraussetzung für die Schleppenarbeit ist, dass der Hund im Apportieren von Feder- und Haarwild sauber durchgearbeitet ist.

Grundlage ist die Spurtreue des Hundes. Diese wird schon im Welpenalter gelegt. Kurze Schleppe zur Futterschüssel fördert den Gebrauch der Nase.

Mit kurzen, gut markierten Schleppen (Anschuss markieren), ca. 20 – 30 mtr., beginnen. Die Schleppe mit der Feldleine ausarbeiten. Bei abweichen des Hundes von der Schleppspur, folgt sofort das Kommando „zur Fährte“. Am Stück darauf achten, dass der Hund sofort aufnimmt. Gemeinsam mit dem Hund zum Anschuß zurückgehen und erst hier ausgeben lassen, dabei hat sich der Hund auf Sicht- oder Hörzeichen zu setzen und erst auf Kommando „Gib aus“ das Wild auszugeben. - Beim Ausgeben ist folgendes zu beachten: Man nimmt dem Hund das Apportel (später das Wild) immer mit zwei Händen ab. Mit einer Hand kontrolliert man den Griff des Hundes, die andere Hand ist weit entfernt vom Apportel. Der Hund muss sich daran gewöhnen, dass er den Apportgegenstand erst ausgibt, wenn zwei Hände am Apportel sind und das Kommando „Aaaus“ erfolgt. -

Die Schleppenlänge wird nach korrekter Ausführung verlängert, bis sie die für die Prüfung erforderliche Länge von 300 mtr. bei Haarwild und 150 mtr. bei Federwild erreicht hat. Dabei sind zwei stumpfwinklige Haken in die Schleppspur einzulegen. Immer mit der Feldleine arbeiten, bis der Hund sicher auf der Schleppspur arbeitet. Mit einer verkürzten Feldleine wird dann der Hund zum Verlorenbringen geschickt. Zum ansetzen des Hundes nimmt man eine etwa zwei Meter lange Schnur. Diese wird durch die Halsung geführt. Mit dieser Schnur wird der Hund auf den ersten max. 20 mtr. auf die Schleppspur dirigiert. Danach läßt der Führer die eine Seite der Schnur los, so dass sich die Schnur aus der Halsung zieht und der Hund frei auf der Schleppe arbeitet. Die verkürzte Feldleine wird je nach Übungsstand immer kürzer, bis sie endgültig überflüssig ist.

Bei nicht korrekter Ausführung immer einen Schritt zurückgehen.

 

Wie bereits am Anfang erwähnt, muss der Hund im Apportieren sauber durchgearbeitet sein. Dabei ist das Aufnehmen, Tragen und Ausgeben des Wildes besonders zu beachten. Der Hund muss seinen Griff nach der schwere des Wildes richten. Zu zaghaftes oder zu starkes zufassen darf nicht geduldet werden. Das Ausgeben muss ohne Zwang erfolgen.

 

Diese Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund willig und selbstständig die Schleppspur ausarbeitet, sofort das gefundene Wild aufnimmt, mit sicheren Griff dem Führer zuträgt. Sich ohne ein lautes Kommando vor ihm setzt und solange das Wild im Fang hält, bis der Führer es ihm mit einem leisen Befehl abnimmt.

 

 

1.2   Wasserarbeit:

 

Abrichtungsgegenstände: Flinte und Munition, Schwimmdummy, tote Enten, max. 3 lebende Enten!!

Ganz wichtig: Handtuch zum abtrocknen des Hundes nach der Wasserarbeit!! Und die Beutetasche nicht vergessen.

 

Hörzeichen: „Voran“, und „Voran Apport“, „Sitz“ und „Gib aus“

Sichtzeichen: „Richtung weisen mit der Hand/Arm“

 

Die Abrichtefächer:

1.2.1  Schussfestigkeit

1.2.2  Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer

1.2.3  Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer

1.2.4  Bringen der Ente

 

 

1.2.1 Schussfestigkeit:

Voraussetzung ist das saubere Apportieren von Federwild und die Wasserfreude des Hundes. Beides muss vorhanden sein. Ist das Annehmen des Wasser für den Hund noch ein Problem, so muss die Wasserfreude in ihm geweckt werden, zum Beispiel gemeinsam mit dem Hund ins Wasser gehen, mit der Reizangel, in Verbindung mit anderen Hunden oder mit dem Schwimm Apportel.

 

Bringt der Hund die ins Wasser geworfene Ente und gibt sie am Land sauber aus (Schütteln des Hundes unterbinden), kann mit der Prüfung der Schussfestigkeit begonnen werden.

Um zu vermeiden, dass sich der Hund nach dem Aussteigen aus dem Wasser schüttelt, weil dabei die Gefahr besteht das er die Ente fallen lässt oder ablegt, wird der Hund vom Führer direkt am Wasser abgeholt. Wenn der Hund beim Führer ist, geht dieser rückwärts, der Hund folgt ihm und hat sich mit der Ente im Fang zu setzten, sobald der Führer stehen bleibt.

Am Anfang, wenn der Hund in Richtung der ins Wasser geworfenen Ente schwimmt, wird in einiger Entfernung ein Schrotschuss abgegeben und die Reaktion des Hundes beobachtet. Beachtet der Hund den Schuss nicht weiter kann die Entfernung verkürzt werden, das man schlussendlich über den Hund in Richtung Ente schießen kann. Ist der Hund nicht sonderlich beeindruckt, kann diese Übung abgeschlossen werden. 

 

Dieses Bild verdeutlicht, mit welcher Wucht der Schrotschuss auf das Wasser trifft.


Bevor ich diese Übung aber abschließe, streue ich noch folgende Übung ein: Wenn der Hund mit der Ente in Richtung Ufer/Führer schwimmt, wird eine weitere Ente über ihn hinweg ins Wasser geworfen. Auf diese Ente wird ebenfalls ein Schuss abgegeben. Der Hund darf trotz dieser extremen Ablenkung seine Richtung nicht verlassen und muss die erste Ente wie beschrieben dem Führer bringen und ausgeben. Dann wird er vom Führer ein zweites Mal geschickt um die zweite Ente zu holen.

Diese Übung festigt Gehorsam und Schussruhe/Schussfestigkeit des Hundes enorm und wird immer mal wieder in das Übungsprogramm mit eingeplant. Wobei, wie bei allen Fächern, sie muss sauber ausgeführt werden.

 

1.2.2 Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer:

Die Aufgabe des Hundes besteht darin, eine in Deckung geworfene Ente zu finden und zu bringen. Er darf diesen Vorgang nicht beobachten.

Vorraussetzung für diese Aufgabe ist wiederum die Wasserfreude und der Finderwillen des Hundes.

Im Fach „Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer“ im Abschnitt VGP ist beschrieben wie wir den Hund abzurichten haben.

1.2.3 Stöbern mit lebender Ente im deckungsreichen Gewässer

Max. drei Enten stehen für die Einarbeitung zur Verfügung.

Eine Ente wird in Deckung ausgesetzt, ohne dass der Hund dies eräugt hat. Mit einem Abstand von ca. 30 mtr. wird der Hund eingewiesen und zur Nachsuche geschickt. Er hat die Schwimmspur der Ente zu folgen, sie in der Deckung zu finden und auf das Wasser herauszudrücken, damit sie vor ihm erlegt werden kann. Kommt der Hund an die erlegte Ente, hat er diese sofort aufzunehmen und zu bringen.

 

Das größte Problem kann sein, dass der Hund das erste Mal an warmes Wild kommt. Bisher wurde nur mit kaltem Wild trainiert. Auch ist es möglich, dass die Ente noch lebt und sich bewegt. All dieses kann den Hund dazu bringen zu verweigern.

Besonders ein sensibler Hund wird dieses tun.

Was ist in diesem Fall zu tun?

Wir müssen den Hund als erstes an noch warmes Wild gewöhnen. Dazu wird mit frisch erlegtem Wild (Ente) geübt. Der Hund muss die Ente sofort ohne zögern aufnahmen. Wir lassen den Hund die Ente tragen und sauber ausgeben. Wir haben nur drei „Übungsenten“ zur Abrichtung zu Verfügung. Wir arbeiten erst mit der zweiten Ente weiter, wenn der Hund sich an die warme Ente gewöhnt hat.

 

Bringen der Ente: Die Art des Bringens der Ente zeigt sich  wie der Hund aufnimmt, heranträgt und ausgibt. Beim Aufnehmen der Ente im Wasser (die frisch erlegte Ente lebt vielleicht noch) ist ein zu zaghaftes oder ein zu festes Zufassen zu unterbinden (Knautschen). Entsprechende Übungen sind mit dem Hund an Land ausgiebig zu trainieren.

Beim herantragen der Ente ist darauf zu achten, dass der Hund sich beim aussteigen aus dem Wasser nicht schüttelt. Er könnte die Ente dabei verlieren, bzw. falls er sie dabei ablegt und die Ente lebt noch, könnte sie entkommen. Darum beim einarbeiten den Hund immer direkt am Ufer abholen.

Beim ausgeben hat sich der Hund korrekt vor den Führer zu setzen und auf dessen leisen Befehl auszugeben.

 

Die Wasserarbeit ist korrekt, wenn der Hund die Fächer Schussfestigkeit, Verlorensuchen, Stöbern mit Ente und Bringen der Ente ohne große Einwirkung des Führers ausführt.

 

Anmerkung: Nach jeder Wasserarbeit wird der Hund vom Hundeführer mit einem Handtuch abgetrocknet. Das fördert nicht nur die Verbindung zwischen Hund und Hundeführer, sondern ist auch für die Gesundheit des Hundes von Wichtigkeit.

Zur Festigung der Verbindung des Hundes mit dem Hundeführer trägt auch die Beutetasche bei. „Wir machen gemeinsam Beute“, besonders wenn der Hund mehrere Stücke apportieren muss, sind diese nacheinander in der Beutetasche zu verstauen (im Beisein des Hundes) und nicht in irgendeiner Astgabel.

 

 

1.3  Gehorsam:

 

Gehorsamkeit zeigt sich in der Lenkbarkeit des Hundes bei seiner Arbeit und darin, dass er dem Befehl des Führers sofort und willig folgt. Dabei ist nicht die Führigkeit gemeint. Führigkeit bringt der Hund dem Führer entgegen. Im Gegensatz dazu wird der Gehorsam dem Hunde vom Führer abverlangt.

Gehorsamkeit wird bereits in der Grundabrichtung verlangt und entsprechend erarbeitet. Mit einem nicht gehorsamen Hund ist es unmöglich die Ziele der einzelnen Abrichtefächer zu erreichen. Wobei der junge Hund auf der VJP und HZP noch nicht den absoluten Gehorsam haben muss, z.B. bei Wildberührung.

Wir legen aber trotzdem viel Wert auf unseren gehorsamen Hund und verfahren entsprechend bei der Grundausbildung (Stubendressur). Dabei ist immer wieder festzustellen, dass ein guter, auf der Jagd brauchbarer Hund dem Führer bei der Abrichtung im Fach Gehorsamkeit so manchen Schweißtropfen auf die Stirn treibt. Umso wichtiger ist es gerade diesen Hunden die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und Konsequent mit ihm zu arbeiten. Sh. Abrichtelehrgang Teil 1

 

 

b.     VGP

 

1.      Grundabrichtung

2.      HZP – Abrichtung

 

 

2.1 Waldarbeit:

 

Die Abrichtefächer:

2.1.1     Riemenarbeit – Tagfährte

2.1.2        Riemenarbeit – Übernachtfährte

2.1.3        Totverbeller (zusätzlich)

2.1.4        Totverweiser (zusätzlich)

2.1.5        Bringen von Fuchs über Hindernis

2.1.6        Fuchsschleppe

2.1.7        Bringen von Fuchs auf der Schleppe

2.1.8        Hasen- oder Kaninchenschleppe

2.1.9        Bringen von Hase oder Kaninchen

2.1.10    Stöbern

2.1.11    Buschieren

 

 

2.1.1 – 2.1.2 Schweißarbeit (Riemenarbeit)

 

  

 

                                           Tropfflasche                                                            Tupfstock                        

                                                                                                                                                        

 

                           

 Wasserflasche                                                    Fährtenschuh            

Schweißhalsung und Schweißriemen

 

Abrichtungsgegenstände: Lunge von der Sau und dem Reh, Schweiß (Reh und Sau) mit

Wildschalen (Reh oder Sau),  Kreide, Decke vom Reh und Schwarte von der Sau, und sehr wichtig: Belohnung zum auslegen am Ende der Fährte (Leckerbissen).

 

Hörzeichen: „Such verwund“, „Zur Fährte“

Sichtzeichen: „Anschuß- und Richtungsbruch“

 

Ziel ist es, dass der Hund entweder die Tagfährte (mind. Stehzeit 2 bis 5Std.) oder die Übernachfährte (mind. 14 Std.) mit einer jeweiligen Länge von mind. 400 mtr. sauber ausarbeitet.

 

Wie gehen wir nun vor?

 

Nach korrekter Vorbereitung des Hundes auf die Schleppenarbeit wechseln wir das Schleppgut (Kaninchen) gegen eine Saulunge aus. An der gelegten Schnur gezogen, getränkt mit Schweiß, mit einer Länge von ca. 200 mtr. und einer Stehzeit von 3-6 Std., erzeugen wir unsere erste Schweißfährte.

Am Beginn dieser Fährte wird diese durch einen Anschuss- und einen Richtungsbruch gekennzeichnet. Auch wird am Anschuss (Fährtenbeginn) ein Wundbett erzeugt. D.h. es wird der Boden sichtbar freigemacht/festgetreten und etwas vermehrt Schweiß auf diese Fläche getropft. Weitere Wundbetten erzeugen wir während des Fährtenverlaufs. (Alle 100 mtr. ein Wundbett als Faustregel.) In diesen Wundbetten können wir etwas Wildbrett oder sonstige Belohnungsbrocken legen. Wir bringen den Hund damit dazu zu „verweisen“.

Am Ende der Fährte legen wir eine Belohnung, abgedeckt durch eine Schwarte oder Decke, aus. Ich verwende dazu immer eine Futterschüssel, damit die Brocken nicht im Schmutz liegen. Es ist zu beachten, dass eine Schwarte am Ende der Fährte liegt, wenn Sauschweiß verwendet wurde, entsprechend wird bei Rehschweiß eine Rehdecke am Ende der Fährte ausgelegt.

Zur Ausarbeitung der Fährte wird der Hund zum Anschuss geführt.

Ca. 5mtr. vor dem Anschuss wird der Hund in Richtung     

 des Fährtenverlaufs abgelegt, sh. Foto.


Ich gehe zum Anschuss und untersuche diesen. Dies tue ich so, dass ich den Hund immer im Auge habe. Der Hund muss in der Ablegehaltung bleiben. Steht der Hund auf, muss er sofort korrigiert werden.

Beim untersuchen des Anschusses lasse ich mir Zeit. Ich beobachte dabei den Hund und achte darauf dass sich dieser auf mein tun konzentriert.

Beim zurückgehen zum Hund darauf achten, dass der Hund liegen bleibt. Angekommen beim Hund, diesen sitzen lassen und die Schweißhalsung anlegen. Die Schweißleine zwischen den Beinen des Hundes durchführen.

 

Den Hund zum Anschuss führen und ins „Halt“ legen, und zwar so, das sich der Kopf des Hundes direkt vor dem Anschuss befindet. 

Der Hund hat so die Möglichkeit die Witterung der Fährte aufzunehmen.

Hat der Hund genügend Witterung aufgenommen, wird er mit dem Kommando „Such verwund“ zur Fährtenarbeit aufgefordert.

     

               

Es ist darauf zu achten, dass absolute Ruhe und Konzentration bei dieser Arbeit herrscht. Hechelt der Hund vor Aufregung, wird die Arbeit abgebrochen, bzw. gar nicht angefangen. Es wird solange gewartet, bis der Hund ruhig und gelassen die Fährte aufnehmen kann.

Befinden wir uns auf der Fährte, geben wir dem Hund ca. 6-8mtr. Schweißleine.

Kommen wir an Verleitungen oder Hindernisse, wie Gestrüpp o.ä., greifen wir sofort vor, um den Hund zu unterstützen und zu helfen die Hürde zu nehmen. Man merkt dann sofort, der Hund fühlt sich sicher. Kommt der Hund aber von der Fährte ab, wird er sofort ins „Halt“ gelegt. Haben wir das Gefühl, der Hund konzentriert sich nicht, oder lässt sich leicht ablenken, wird er sofort ins „Halt“ gelegt. Mit dem Kommando „Halt“ haben wir ein Mittel in der Hand, mit dem wir auch auf der Schweißfährte den Hund zur Arbeitskonzentration zwingen können. Ansonsten gibt es auf der Schweißfährte keine Bestrafung des Hundes. Kein rucken an der Schweißleine. Keine Gerte. Keine lauten Kommandos oder Zurechtweisungen.

Der Hund soll die Schweißarbeit gerne tun. Darum möglichst alles

vermeiden was ihm die Arbeit verleiden könnte. Auch Pausen sollten

eingelegt werden. Muss der Hund arg hecheln, lässt seine Nasenleistung

stark nach. Sofort mache ich eine Pause, damit sich der Hund erholen kann.

 

Die Schweißhalsung mit der Schweißleine muss für den Hund positiv wirken. Er muss Freude an dieser Arbeit haben.

Ist der Hund auf der Fährte zu heftig, greife ich zurück und arbeite mit ihm auf der Langzeitschleppe.

Die Feldleine in Verbindung mit der Koralle kommt dann zum Einsatz. Damit der Hund die Verbindung zur Schweißfährte leichter herstellen kann, verwende ich zwei Halsungen. Zur Feldleine mit der Koralle lege ich ihm auch die Schweißhalsung um. Ich führe den Hund nun mit zwei Halsungen. Damit habe ich mir die Möglichkeit geschaffen je nach Verhalten des Hundes die jeweilige Halsung einzusetzen. Ist er zu stürmisch führe ich ihn an der Feldleine. Hat er sich versammelt und auf der Fährte festgesaugt  nehme ich die Schweißhalsung und lasse die andere schleifen.

Bekomme ich mit dieser Methode den Hund auch nicht in den Griff, muss ich weiter zurückgreifen und die Führstange einsetzen. Führstange und zwei Halsungen, damit ist der Hund nicht einfach zu führen. Aber mit ein bisschen Übung geht auch dieses. Auch reagiere ich sofort wenn ich merke, dass die Konzentration des Hundes auf die Fährte zunimmt. Indem ich als erstes die Führstange schleifen lasse, danach die Feldleine.

Ein oder zweimal eingesetzt merkt man sofort eine positive Entwicklung beim Hund. Oftmals bedarf es nur einer halben Fährtenlänge (ca. 150 mtr.) und der Hund weiß worum es geht.

 

Sind wir mit der Leistung des Hundes auf den ersten Schweißfährten (Lunge) zufrieden, steigern wir etwas den Schwierigkeitsgrad. Entweder verlängern wir die Stehzeit oder wir verlängern die Fährtenlänge. Dabei sollten wir vermeiden beides gleichzeitig zu tun. Wir erschweren sonst unnötig die Arbeit für den Hund und müssen wieder zurückgreifen.

Zwischendurch ziehen wir dem Hund eine Schleppe mit Sauhämmern. Auch hier verwenden wir unterschiedlich lange Stehzeiten. Ausgearbeitet werden diese Schleppen wie Schweißfährten.

Bin ich zufrieden, wechsle ich das Medium und nehme Sauschweiß und zwar wird dieses gespritzt. Wieder legen wir zuerst eine Fährte an der Schnur oder einer sauber ausgezeichneten Strecke mit einer Länge von ca. 200 mtr. Mit ca. 1/8 ltr. Schweiß legen wir die Fährte. Jeder zweite Schritt ein Spritzer. Dabei drauf achten, das sich die Spritzer  auf dem Fährten verlauf befinden.

 

Sind die Resultate zufriedenstellend wird die Fährtenlänge verlängert (bis 1000 mtr.). Auch die Stehzeit wird nach und nach bis auf 48 Std verlängert. (bitte nicht beides gleichzeitig).

Wobei wir immer unterschiedliche Stehzeiten und Streckenlängen verwenden.

Auch müssen wir versuchen unterschiedliches Gelände mit unterschiedlichem Bewuchs für die Fährtenarbeit zu Verfügung zu haben.

 

Immer daran denken, dass diese Arbeit für den Hund Höchstleistung bedeutet. Das bedeutet, dass immer genügend Wasser vorhanden ist. Das zwischen den zu arbeitenden Fährten genügend Zeit zur Regeneration des Hundes ist (max. eine Übungsfährte pro Woche, besser alle zwei Wochen). Niemals den Hund bei der Fährtenarbeit übervordern. Der Hund dankt es uns bei der Nachsuche auf krankes Wild.

Wir wechseln nun jeweils die Art, wie wir das Medium Schweiß auf den Boden bringen. Es wird getupft (Schaumgummistück ca. 6qcm und 2cm dick am Stock). Bei jedem Schritt wird der Tupfer auf den Boden getupft. Dabei ist darauf zu achten, dass der Schwamm genügend mit Schweiß getränkt ist. Es sei denn, der Tupfstock hat einen eingebauten Schweißbehälter.

Auch mit dem Fährtenschuh, versehen mit frischen Sauschalen, spritzen wir alle zwei Schritt einen Spritzer auf die Fährte, am Anschuss und in den Wundbetten entsprechend mehr (wie bereits beschrieben).

 

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass bei der Schweißarbeit größte Sorgfalt zu herrschen hat. Jeder Fehler der vom Hundeführer gemacht wird, rächt sich spätestens auf der Prüfung oder auf der natürlichen Fährte.

 

Auch hört die Arbeit mit dem Hund auf der künstlichen Fährte nach der bestandenen Prüfung nicht auf.

Um den Hund fit für den Jagdeinsatz zu halten, sind regelmäßige Kunstfährten (mind. alle zwei Wochen einmal) erforderlich.

 

Immer daran denken, wir haben beim Hund den besten Erfolg, wenn er auch für gute Arbeit entsprechend belohnt wird (andere sprechen von konditionieren). Also die Belohnung mit der jeweiligen Schwarte/Decke am Ende der Fährte nicht vergessen!!!

 

Wir üben also weiter. Unterschiedliches Gelände. Fährtenlänge von 200 bis 1000 mtr. Stehzeit von 4 bis max. 60 Std. Mal spritzen wir den Schweiß. Das nächste Mal tupfen wir ihn. Oder wir verwenden die Fährtenschuhe. Zwischendurch arbeiten wir eine Langzeitschleppe.

 

Wir beobachten den Hund bei der Fährtenarbeit genau. Wir lernen das Verhalten des Hundes einzuordnen und mit der Zeit zu unterscheiden. wann der Hund die Schweißfährte verlässt und irgendwelchen Verleitungen nachhängt.

Und die Verleitungen sind vielfältig.

 

Verharren:

Die sogenannte Verharrmethode hilft uns den Hund auf der Fährte zu lesen.

 

Was heißt also Verharrmethode?

Wann wende ich die Verharrmethode an?

 

Bei der Verharrmethode bringe ich den Hund auf der Fährte zum stehen (verharren). Dabei ist es wichtig, dass ich dieses nur dann tue, wenn ich sicher bin, dass der Hund auf der Fährte ist.

 

Die Verharrmethode wende ich erst dann an, wenn der Hund bereits sicher die Kunstfährten arbeitet.

 

Wie bringe ich nun dem Hund das verharren bei?

Im Laufe der Fährtenarbeit stoppe ich den Hund auf der Fährte, rede ihm gut zu, greife an der Schweißleine vor, bis ich beim Hund bin. Mit leisem Lob fordere ich ihn zur weiteren Fährtenarbeit auf. Das Lob darf aber kein anrüden sein, sonst wird die Arbeit auf der Fährte zur Rennbahn.

 

Wenn ich dieses verharren bei den Arbeiten auf den künstlichen Schweißfährten oft genug angewendet habe, sollte sich folgendes Verhalten des Hundes zeigen: Sobald ich die Geschwindigkeit bei der Arbeit vermindere bleibt der Hund stehen, schaut zu mir zurück und fordert mich damit auf weiter zu machen. Er gibt mir damit zu verstehen, dass er richtig ist. Wäre er falsch, würde er anfangen herumzufaseln, er würde versuchen die Fährte wieder zu finden.

 

Diese Methode birgt aber auch eine große Gefahr. Bei falscher Anwendung in der Ausbildungsfase kann es zu folgenden Problemen kommen:

 

Bei der Arbeit auf der Kunstfährte unterstütze ich den Hund an Ablenkungen, Winkeln, Gestrüpp usw. Das führt logischerweise zu folgenden Situationen: Als Führer sehe ich den Verlauf der Fährte durch die angebrachten Markierungen. Komme ich an einen Winkel und der Hund überschießt, bleibe ich stehen und hindere den Hund am weitergehen. Erst wenn der Hund sich auf den Fährtenverlauf eingependelt hat, lasse ich die Schweißleine locker, dass er weitergehen kann. Dies Verhalten ist bei jedem Führer zu beobachten.

Es ist also ähnlich wie beim verharren. Im Ergebnis aber etwas ganz anderes. Wenn ich in dieser Fase der Ausbildung nicht aufpasse, kann mir folgendes passieren: Arbeite ich auf der nicht markierten Kunstfährte oder auf der Naturfährte kenne ich den Verlauf der Fährte nicht. Ich kann also keinen Einfluss auf die Richtung des Hundes nehmen. Ich muss dem Hund voll vertrauen. Verheddert sich die Schweißleine im Gestrüpp und der Hund wird dadurch gezwungen stehen zu bleiben, besteht die Gefahr, dass der Hund das mit meinem vor beschriebenen Verhalten verbindet und die bisher sicher ausgearbeitete Fährte verlässt. Beim einarbeiten der Verharrmethode also darauf achten, dass der Hund nach dem Verharren niemals die Fährte verlässt, bzw. das Verharren nur auf dem geraden Verlauf der Fährte angewendet wird.

2.1.5 – 2.1.7   Fuchs - über Hindernis- Schleppe

 

Abrichtungsgegenstände: Ein auf Tollwut untersuchter Fuchs, tiefgefroren auf -80 Grad Celsius mit einem Mindestgewicht von 3,5 kg. Schleppschnur, Feldleine.

 

Hörzeichen: „Such verloren apport“ auf der Schleppe, „Apport“ am Hindernis.

 

Für die Einarbeitung benötigen wir einen toten Fuchs mit einem Mindestgewicht von ca. 3,5kg. Der Fuchs muss auf Tollwut untersucht sein und als Schutz vor dem kl. Fuchsbandwurm muss der Fuchs auf mind. -80 Grad Celsius tiefgefroren werden.

Mit einem Fuchswelpen wäre die Einarbeitung des Hundes leichter. Aber auch der Welpe muss wie vor erwähnt untersucht werden und zur Prüfung ist das Mindestgewicht von 3,5kg vorgeschrieben.

Zur Einarbeitung benötigen wir außerdem ein Hindernis mit einer Höhe von 80cm.

Nun zur Einarbeitung:

Der Fuchs ist für den Hund ein Nahrungskonkurrent. Er ist also kein Beutetier!! Der Hund greift also den Fuchs sehr ungern.

Was ist also zu tun?

Wenn wir den Hund im Welpenalter nicht mit der Reizangel „Fuchsfreudig“ machen konnten, wird es schwierig den Hund dazu zu bringen den Fuchs aufzunehmen. Nur der Apport ohne wenn und aber kann uns dabei helfen.

 


2.1.8 Haarwildschleppe im Wald (VGP):

 

Abrichtegegenstände: Vorbereitung, Schleppgut, Kennzeichnung der Schleppe. Ausarbeitung, lange Leine, frei schicken. Die Führstange. Am Bindfaden. Die Wasserflasche. Der Rucksack. Die Langzeitschleppe.

Hörzeichen: „Such verloren apport“, „Sitz“, „Auus“

Sichtzeichen: Erhobener Zeigefinger beim Sitz.

 

Die Einarbeitung des Hundes auf die Haarwildschleppe im Wald (nur VGP und Brauchbarkeitsprüfung) ist Vorbereitung für die Schweißarbeit.

 

Bevor wir mit der Schleppenarbeit beginnen, muss der Hund sicher apportieren.

 

Die Vorbereitung: Zum legen der Schleppe benötigen wir ein Stück Schleppwild, Schnur um das Stück Haarwild (Kaninchen) ziehen zu können, eine Schnur zum ansetzen des Hundes (mindestens 2m lang), Kreide (am besten farbige Spielkreide) und ein Revierteil (Wald) wo wir eine mindestens 400m lange Schleppe ziehen können.

Ist der Hund noch nicht Spurtreu, arbeiten wir den Hund an einer durch Schnur gekennzeichneten Schleppspur ein. Das geht folgendermaßen: Wir spannen, oder legen eine Maurerschnur (rot) in einem dafür geeigneten Waldstück mit einer Länge von 100 – 400 m, (2x200m). An dieser Schnur wird das Schleppwild gezogen.

Dabei ist darauf zu achten, dass die Länge der Übungsschleppen variabel sein muss. D.h. sie müssen immer eine unterschiedliche Länge haben, damit sich der Hund nicht auf eine bestimmte Länge festlegt und eine längere Schleppe nicht mehr ausarbeitet!!

 Der Anschuss wird durch Brüche (Anschussbruch und Richtungsbruch) gekennzeichnet. Am Ende der Schleppe wird das Schleppgut belassen.

Der Hund wird mit (Koralle??- nur bei heftigen Hunden erforderlich) der Feldleine an den Anschuss geführt. Ca. 5m vor dem Anschuss wird der Hund abgelegt. Der Hundeführer untersucht den Anschuß und zwar so, dass der Hund es sehen kann. Dabei gilt es, sich Zeit zu lassen. Nach 1-2 Minuten wird der Hund zum Anschuß geholt und ins Halt gelegt, und zwar so, dass er in Richtung der Schleppspur liegt und sein Kopf direkt über dem Anschuss ist und er die Witterung aufnehmen kann. Hat sich der Hund orientiert, wird er mit Befehl „Such“ zur Arbeit auf der Schleppe aufgefordert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Feldleine zwischen den Läufen (unter dem Bauch) des Hundes hindurch läuft. Dadurch zwingen wir den Hund mit tiefer Nase zu arbeiten.

Die Maurerschnur zeigt uns den genauen Verlauf der Schleppe. Weicht der Hund auch nur 50cm von der Spur ab heißt es sofort „zur Fährte“ und der Hund hat sofort wieder die Fährte aufzunehmen. Dabei hat absolute Konzentration und Ruhe zu herrschen. Die Geschwindigkeit wird vom Führer vorgegeben. Oftmals geht der Hund zu schnell. Das hat zur Folge, dass er sehr leicht die Fährte verliert. Daher langsam und konzentriert arbeiten.

Am Ende der Schleppe hat der Hund ohne zu zögern sofort das Schleppwild aufzunehmen und zurück zum Anschuss zu tragen. Erst hier hat er das Stück sauber auszugeben (in Sitzposition). Danach wird der Hund ausgiebig gelobt. Zwischendurch ändern wir diese Übung, indem wir dem Hund am Ende der Schleppspur das Schleppwild ausgeben lassen und liegen lassen. Mit dem Hund gehen wir auf der Schleppspur zurück zum Anschuss. Hier schicken wir den Hund mit dem Befehl „Verloren apport“ zurück auf die Schleppspur. Er hat die Schleppspur nochmals auszuarbeiten und das Schleppwild zu bringen. Hat der Hund mit dieser Übung Schwierigkeiten, geht der Führer nicht gleich zum Anschuss zurück, sondern lässt den Hund auf kürzere Entfernung auf der Rückspur das Schleppwild holen, bedeutet, das er den Hund mehrmals zurückschickt, bis er den Anschuss erreicht.

Ein Hund der bereits im Welpenalter mit Spur-/Schleppenarbeit vertraut (geprägt) gemacht wurde, z.B. durch die Futterschleppe, wird mit dieser Arbeit mit der entsprechenden Konzentration wenig Probleme haben. Gerade die Konzentrationsmöglichkeit des Hundes sagt viel über seine Qualitäten aus. Früh geübt ist hier die Lösung aller Probleme!!

Was können wir aber tun, wenn der Hund diese Fähigkeiten aus dem Welpenalter nicht mitbringt und auf der Spurarbeit die nötige Konzentration fehlt? Der Hund also sich nicht auf der Spur „festsaugt“, sondern meint jeder Verleitung (die wir auch zur Einarbeitung künstlich herstellen) folgen zu müssen?

Wir müssen ihn also zwingen sich auf die Schleppspur zu konzentrieren. Jeder Abrichter weiß wie wichtig dieses ist. Besonders im Hinblick zur Schweißarbeit.

Hier kommt das erste Mal die Koralle in Verbindung mit der Führstange zum Einsatz. Dabei ist die Koralle niemals als Würgehalsung zu verwenden. Die Halsung hat zur Verbindung mit der Feldleine zwei Ringe. Verwende ich nur einen Ring kann sich die Halsung zuziehen (Würgeeffekt). Nur bei Verwendung beider Ringe unterbleibt der Würgeeffekt.

Wir verwenden also immer beide Ringe!!

Die Führstange, die wir jetzt einsetzen wollen, besteht aus einem ca. 3 mtr. langen Haselnuss Stecken, an dem am Ende ein Karabinerhaken befestigt ist. An diesem Haken wird die Koralle und die Feldleine befestigt. Beides wird zwischen den Läufen des Hundes hindurchgeführt. So ausgerüstet wird der Hund zum Anschuss geführt. Wieder wird der Hund abgelegt, der Anschuss wird überprüft, der Hund wird dann zum Anschuss geführt und nach der entsprechenden Konzentrationsfase mit dem Befehl „Such“ zur Arbeit aufgefordert. Der Abrichter kann nun den Hund mit der Führstange genau auf der Schleppspur führen, er kann sofort bei jeder Abweichung des Hundes von der Spur korrigierend eingreifen. Er hat damit also eine direkte Verbindung zum Kopf des Hundes. Der Hund merkt sehr schnell worauf es dem Abrichter nun ankommt. Schon nach kurzer Zeit zeigt der Hund nur noch Interesse für die Schleppspur. In diesem Fall lässt der Abrichter die Führstange los und arbeitet nur noch mit der Feldleine. Die Führstange wird nun vom Hund lose über den Boden gezogen. Am Ende der Schleppspur wird der Hund von der Führstange befreit, hat sofort das Schleppgut (Kaninchen) aufzunehmen und zurück am Anschuss auszugeben.

Die Erfahrung mit der Führstange hat gezeigt, dass diese nur einmal, max. zweimal zum Einsatz kommen muss. Danach hat (fast) jeder Hund begriffen worum es hier geht.

Haben wir den Eindruck, dass der Hund inzwischen nach genügend Übungsschleppen an der langen Leine sauber arbeitet, wird er das erste mal frei geschickt. Führt er auch diese Arbeit sauber aus, können wir weiter gehen. (Bei nicht korrekter Ausführung zurück greifen mit den Übungen und von vorne anfangen).

Die Stehzeit der Schleppspur wird nun erhöht auf zwei bis sechs Stunden (das Schleppwild wird dabei erst kurz vor beginn der Arbeit am Ende der Schleppspur ausgelegt). Wir arbeiten auch hier noch an der Maurerschnur und an der langen Leine. (Dies ist eine ganz wichtige Vorbereitung auf die Schweißarbeit). Wie vor schon bemerkt, arbeiten wir auch hier mit unterschiedlichen Längen der Schleppspur.

Arbeitet der Hund die Sechs-Stunden Schleppe sauber aus, sowohl an der langen Leinen als auch wenn er frei geschickt wird, kann der Abrichter übergehen zur eigentlichen Schweißarbeit (sh. Schweißarbeit).

ANMERKUNG: Die Stehzeit der Schleppe kann auch der einer Übernachtfährte entsprechen (ca. 16-24 Std.) Die lange Stehzeit fördert die Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Ist er dazu nicht in der Lage, wird die Führstange eingesetzt und der Hund damit unterstützt. Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass das legen und markieren der Schleppe mit größter Sorgfalt zu geschehen hat.

 

Wozu benötigen wir Kreide? Übungsfährten sollten immer einen neuen Verlauf haben. Dafür jedes mal die Maurerschnur neu zu verlegen ist sehr mühsam. Wir zeichnen also zwischendurch Schleppspuren mit Kreide aus, indem wir entsprechende Zeichen an den Bäumen vornehmen damit wir die Schleppspur als Führer so genau als möglich wieder finden und beim abweichen des Hundes von der Spur eingreifen können.

Wozu benötigen wir nun eine Wasserflasche? Die Nasenarbeit ist für den Hund eine sehr anstrengende Arbeit. Wenn wir merken, dass der Hund anfängt zu faseln, legen wir ihn auf der Spur ab und geben ihm Wasser. Die ausgetrockneten Nasenschleimhäute können sich regenerieren und der Hund seinen Durst löschen. (Sehr wichtig bei der Schweißarbeit).

Der Hunderucksack sowie die Wildtasche sind zwei wichtige Dinge die ich bei der Hundeausbildung benötige. Im Hunderucksack befinden sich alle Utensilien die ich täglich bei der Ausbildung benötige (ausgen. Der schwere Oberländer Apportierbock).

Die Wildtasche ist unsere gemeinsame (Hund und Führer) Beutetasche. Alles was der Hund mir an Beute zuträgt wird in dieser Tasche verstaut. Das Gemeinschaftsgefühl zwischen Hundeführer und seinem Hund wird dadurch positiv beeinflusst.

 

 

2.1.9    Bringen von Hase oder Kaninchen

 

Das Bringen ist die Art des Aufnehmens, Tragen und Ausgeben des Wildes in sämtlichen Bringfächern.

Entsprechend sorgfältig müssen wir im Fach Apportieren mit dem Hund arbeiten. Er darf nicht zu fest zufassen, wiederum aber auch nicht zu zaghaft. Das richtige Aufnehmen, Tragen und Ausgeben zeigt sich dann, wenn das Wild unbeschädigt beim Führer ankommt.

Das zu feste Zufassen des Hundes unterbinde ich wie?

Es sind meiner Meinung nach mehrere Dinge entscheidend für das korrekte Bringen. Schon beim Beginn des Apportierens lege ich die Grundlage. Die geduldete Hand im Fang des Hundes ist ein wesentlicher Bestandteil der Abrichtung. Der Hund wird im Normalfall die Hand seines Führers nicht übermäßig fest fassen. Er wird sie auf Befehl zwar festhalten, aber immer so, dass keine Verletzung entsteht. Das Wiederholen dieser Übung wird dazu führen, dass er alles was er auf Befehl aufnimmt nicht übermäßig fest nimmt. Auch muss dem Hund klar gemacht werden, dass wir gemeinsam Beute machen, bedeutet, dass wir ihm freudig unsere Beute abnehmen und gemeinsam in die Beutetasche verstauen.

Solange der Hund nicht 100% firm im Bringfach ist, vermeide ich das Vorhandensein anderer Hunde (Beutekonkurrenten). Auch Personengruppen sind zu vermeiden. Es kann sonst dazu führen, dass der Hund seinen Führer nicht erkennt und die Beute vergräbt!!

Fast aber der Hund zu zaghaft zu (evtl. leichte Wildscheue), muss ich im Spiel ihm das Wild an der Reizangel vertraut machen.

Das richtige Tragen des Wildes wird ihm am schweren Apportel gelehrt. Der Hund erkennt schnell wie dieser, mit schweren Gewichten versehene Apportel aufzunehmen ist. Auch ein Lederapportel mit Sand gefüllten seitlichen Taschen, und im Griffbereich mit Fell versehen, lehrt ihn, dass er dieses Teil nicht am Ende fassen kann.

Ausgiebig mit diesen Hilfsmitteln geübt, wird er das Wild, besonders Hase und Fuchs, richtig aufnehmen und bringen.

 

2.1.10   Stöbern

Im Fach Stöbern soll der Hund ein ihm zugewiesenes Gelände gründlich durchstöbern. D.h. der Hund hat keinen Sichtkontakt zum Führer. Er hat selbstständig, ohne Einwirkung von außen das Gelände nach Wild abzusuchen.

Das wiederstrebt den Führigen, besonders der mit guter Bindung zum Führer ausgestatteten, Hund.

Dieser wird immer wieder versuchen den Blickkontakt zum Führer herzustellen. Das Betrifft auch das Fach Verlorensuchen.

Zur Überwindung dieses Problems gehen wir folgendermaßen vor: Im betreffenden Stöbergelände (Wald oder Maisfeld) wird Wild (Kaninchen) ausgelegt. Wir wählen zu erst eine kurze Entfernung. Der Hund wird geschickt und wird das nur in geringer Entfernung liegende Stück sofort finden und bringen. Mit viel Lob wird er empfangen. Dann wird die Entfernung langsam vergrößert, sodass der Hund  lernt, wenn er geschickt wird, findet er immer was. Dabei ist die Windrichtung zu berücksichtigen. Wir wollen es dem Hund am Anfang leicht machen. Wir legen mehrere Stücke aus. Der Hund wird mehrmals geschickt. Er findet jedes Mal. Das wiederholen wir, bis das komplette Gelände vom Hund selbstständig abgesucht wird. Wichtig ist, dass er jedes Mal etwas findet. Erst in der Prüfung findet er nichts. Er muss dabei lernen, nur das ihm zugewiesene Gelände abzusuchen. Aufstehendes Wild ist nur bis zum Rand dieses Geländes zu verfolgen.

 

2.1.11   Buschieren

Buschieren ist das Gegenteil vom Stöbern. Der Hund soll hier unter der Flinte des Führers ein zugewiesenes Gelände absuchen. Es entspricht in etwa der Suche im Feld. Der Hund soll mit leisen Befehlen des Führers planmäßig das Gelände absuchen. Dabei wird auf Anordnung ein Schrotschuss abgegeben.

Bei guter Verbundenheit zwischen Hund und Führer sollte dieses Fach kein großes Problem sein.

 

2.2  Wasserarbeit:

 

Abrichtungsgegenstände:  Die gleichen wie im Abschnitt „HZP – Wasserarbeit“ beschrieben.

 

Hörzeichen: „Voran“, oder „Voran Apport“, „Sitz“ und „Gib aus“

Sichtzeichen: „ Richtung weisen mit Hand/Arm“

 

Die Abrichtefächer:

2.2.1  Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer

2.2.2  Schussfestigkeit

2.2.3  Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer

2.2.4  Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer

2.2.5  Bringen von Ente

 

2.2.1 Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer:

Dieses ist ein zusätzliches Fach bei der VGP.

Der Hund soll auf einmaligen Befehl seines Führers und ohne jede weitere Anregung das Wasser annehmen und dort selbstständig in der Deckung stöbern. Er soll dabei seinen Finderwillen und seine Wasserfreudigkeit zeigen.

Die Aufgabe für den Hund besteht darin im deckungsreichen Gewässer nach Wasserwild zu stöbern. Damit der Hund diese Aufgabe erfüllen kann, muss ihm verständlich gemacht werden wie er sie auszuführen hat. Dazu wird der Schwimmapportel nahe vom Ufer im Schilf versteckt. Der Hund wird zum Suchen und finden in die entsprechende Richtung geschickt. Mit viel Lob wird der Apportel dem Hund abgenommen.

Nach und nach wird die Entfernung vergrößert. Diese Übung immer mit Erfolg beenden!!

Ist der Hund einigermaßen firm im finden, werden zwei Apportel ausgelegt. Nacheinander muss der Hund sie finden und bringen.

Der nächste Schritt ist den Hund über das Wasser (mindest 50 mtr.) zu bringen. Dazu werden die Apportel am gegenüber liegenden Ufer versteckt. Der Hund wird aufgefordert über das Wasser zu schwimmen, dazu muss der Hund bereits auf Richtungsweisung eingearbeitet sein. Nimmt der Hund das Wasser an, weigert sich aber über das Wasser zu schwimmen, gibt es zwei Möglichkeiten ihn dazu zu bringen. 1. am gegenüberliegenden Ufer steht eine Bezugsperson und lockt den Hund hinüber.       2. Ist dieses nicht möglich, muss der Hund mit einer langen Schwimmleine über das Wasser gezogen werden. Der Hund begreift sehr schnell. Nach ein- max. zweimal hat der Hund begriffen worum es geht.

Der Hund muss bei dieser Übung immer zum Erfolg kommen, er muss immer finden. Niemals darf diese Übung ohne Erfolg beendet werden!! Erst in der Prüfung findet er nichts.

Die Apportel werden gegen tote Enten ausgetauscht. Mit diesen wird weiter trainiert. Dazu werden verschiedene Situationen geschaffen (verschiedene Gewässer, unterschiedliche Einstiege ins Wasser, verschiedene Deckungsbereiche, unterschiedliche Entfernungen).

Der Hund ist firm in diesem Abrichtungsfach, wenn er auf einmaligem Kommando mit Freude das Wasser annimmt und in die angezeigte Richtung übers Wasser schwimmt. Dann die gegenüber liegende Deckung sauber durchstöbert.

 

 

2.2.2  Schussfestigkeit:

Wie unter HZP beschrieben

 

 

2.2.3  Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer:

Wie unter HZP beschrieben

 

2.2.4        Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer:

Entfällt, wenn dieses Fach während der HZP erfolgreich beendet wurde

 

2.2.5        Bringen von Ente:

           Wie unter HZP beschrieben.

 

2.3  Feldarbeit

 

Abrichtegegenstände: Wie unter HZP beschrieben.

 

Hör- und Sichtzeichen: Wie unter HZP beschrieben.

 

Die Abrichtefächer:

2.3.1  Nasengebrauch

2.3.2  Suche

2.3.3  Vorstehen

2.3.4  Manieren am Wild und nachziehen

2.3.5  Verlorenbringen von Federwild: a) am geflügelten Huhn oder Fasan,

                                                              b) oder Federwildschleppe

                                                              c) Freies Verlorensuchen und Bringen eines frisch

                                                                   geschossenen Stück Federwild                                      

                                                              d) Freies Verlorensuchen und Bringen eines ausgelegten Stück

                                                                  Federwild

2.3.6  Bringen von Federwild

 

2.3.1   Nasengebrauch:

Wie bereits im Abschnitt HZP beschrieben, ist die Nasenleistung des Hundes zu fördern.

 

2.3.2   Suche:

Wie unter HZP beschrieben

 

2.3.3   Vorstehen:

Wie unter HZP beschrieben

 

2.3.4        Manieren am Wild und nachziehen:

Im Gegensatz zur HZP hat der Hund vor aufstehendem Federwild absoluten Gehorsam zu zeigen. Er darf nicht nachprellen. Er muss ohne Einwirkung des Führers nach dem Vorstehen ruhig verharren und sich anleinen lassen. Dabei ist das nachziehen bei guten Manieren besonders zu beachten.

Das bedeutet also für den Abrichter: Gehorsam am aufstehenden Wild ist besonders zu erarbeiten. Dabei sollte er darauf achten den Hund nicht Wildscheu zu machen. Zu hartes eingreifen würde dem Hund Angst vor Wild machen. Er würde anfangen Wild zu meiden (Blinken). Also mit Gefühl und Geduld dem Hund das Benehmen vor Wild beibringen. Dazu haben wir diverse Mittel zu Verfügung. Die Feldleine, das „Halt“, die unmittelbare Nähe des Führers, usw.

 

2.3.5b  Federwildschleppe:

Wie unter HZP „1.1.6 und 1.1.7“ beschrieben.

  

2.3.5        Bringen von Federwild:

Wie unter VGP „2.1.9“ beschrieben.

 

 

2.4  Gehorsam:

 

Die Abrichtefächer:

2.4.1        Allgemeines Verhalten – Gehorsam

2.4.2        Verhalten auf dem Stand

2.4.3        Leinenführigkeit

2.4.4        Folgen frei bei Fuß

2.4.5        Ablegen

2.4.6        Benehmen vor eräugten Federwild

2.4.7        Benehmen vor eräugten Haarnutzwild

2.4.8        Schussruhe

 

 

2.4.1        Allgemeines Verhalten – Gehorsam:

Der Gehorsam des Hundes zeigt sich darin, dass er sich in allen Fächern, auch während der Arbeit anderer Hunde, ruhig verhält. Nicht fortwährend an der Leine zerrt, winselt oder jault und damit beweist, dass er auch auf der praktischen Jagd Führer und Mitjäger nicht stört.

Wenn wir sorgfältig bei der Grundabrichtung mit dem Hund gearbeitet haben, sollte der nötige Gehorsam vorhanden sein. In allen Abrichtefächern ist er Grundvoraussetzung für eine gute Ausbildung. Darum muss der Gehorsam bei den täglichen Reviergängen immer wieder trainiert und vom Hund gefordert werden.

 

 

2.4.2        Verhalten auf dem Stand:

Bei einer simulierten Treibjagd werden die Hundeführer an einer Dickung abgestellt. Die Hunde werden am Führer abgelegt. Eine Personengruppe geht durch die Dickung und simuliert durch lautes Rufen und an den Bäumen klopfen, eine Treibjagd. Dabei werden auch einige Schrotschüsse abgegeben. Der Hund hat sich bei diesem Vorgang ruhig zu verhalten. Er darf nicht aufstehen und einspringen.

Ziel ist es, dass der unangeleinte Hund ruhig liegen bleibt. Nicht winselt, jault oder sonstige Dinge anstellt.

Wenn wir in der Grundausbildung sorgfältig gearbeitet haben, sollte mit dieser Grundlage eine gute Basis für dieses Ausbildungsfach geschaffen sein.

Trotzdem streuen wir diese Übung an den Trainingstagen immer wieder mit ein. Wir ergänzen die durchgehende Personengruppe mit frei laufenden Hunden und bewirken damit einen noch größeren Anreiz für die abgelegten Hunde einzuspringen. Wir versuchen also die größtmögliche Verleitung zu erzeugen. Da die abgelegten Hunde im Einwirkungsbereich der Führer liegen, können diese sofort eingreifen und evtl. Reaktionen des Hundes unterbinden.

Die Übung ist korrekt ausgeführt, wenn der Hund ohne Einwirkung des Führers, unangeleint, ruhig, ohne zu winselt, in abgelegter Haltung, die Prozedur über sich ergehen lässt.

 

2.4.3        Leinenführigkeit:

In diesem Fach wird das Verhalten des angeleinten Hundes beurteilt. Der Hund hat nicht an der Leine zu zerren, vorzuprellen oder zurückzubleiben. Er hat immer auf der Seite des Führers Hindernisse (Stangenholz) zu umgehen. Er hat sich sofort zu setzen, wenn der Führer stehen bleibt.

All dies haben wir schon in der Grundausbildung gelernt.

Zur Festigung der Leinenführigkeit wird dieses Fach immer wieder geübt. Beim Spazieren gehen, beim Reviergang, etc. ergeben sich genügend Gelegenheiten.

Das Verhalten des Hundes ist korrekt, wenn er an der Seite des Führers, Kopf in Kniehöhe, ohne vorzuprellen oder zurückzubleiben, läuft. Auch die Hindernisse auf der Seite des Führers umgeht.

 

2.4.4   Folgen frei bei Fuß:

Entsprechend dem angeleinten Hund, hat auch der unangeleinte Hund sich genauso zu verhalten. Er hat in Kniehöhe des Führers zu laufen und hat sich sofort zu setzen, wenn dieser stehen bleibt.

 

2.4.5   Ablegen:

In diesem Fach wird der Hund auf einem Waldweg abgelegt, der Führer entfernt sich außer Sichtweite (mind. 30 mtr.) und gibt mit einen Abstand von mind. 10 Sec. zwei Schrotschüsse ab. Der Hund muss in seiner abgelegten Position dabei verbleiben. Er darf nicht winseln, Laut geben oder die Stelle verlassen (bis 5mtr. gilt nicht als verlassen, mindert aber das Prädikat).

Hier gilt das gleiche wie beim stöbern. Der Hund mit der ausgeprägten Bindung zum Führer versucht immer Blickkontakt zu halten. Ist dies für ihn nicht möglich, fühlt er sich unwohl. Wir müssen also dem Hund soviel Vertrauen vermitteln, dass er liegen bleibt. Das geht nur, wenn wir oft genug diese Übung mit ihm wiederholen und er dabei merkt, dass wir immer zu ihm zurückkehren.

 

2.4.6        Benehmen vor eräugtem Federwild:

Der Hund soll abstreichendes Federwild, ohne das es einer Einwirkung bedarf, nicht nachprellen.

Wir müssen also, bei öfterem Wildkontakt, dem Hund klarmachen, dass er nicht nachprellen darf. Das geht am besten, wenn das Halt sitzt und wir in der Lage sind den Hund, bei aufstehendem Federwild, in das Halt zu trillern. Der Hund merkt nach einer Weile von alleine, dass er, wenn das Wild aufsteht, ins Halt gehen muss.

 

2.4.7        Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild:

Hier gilt das Gleiche wie beim Federwild. Mit dem Unterschied, das wir einwirken dürfen, durch Ruf oder Pfiff.

Wir werden aber den Hund so abrichten, dass er gesundes Haarnutzwild nicht hetzt. Wir gehen dabei genauso vor, wie beim Federwild.

 

 

2.4.8        Schussruhe:

Bei abstreichen oder flüchten des Wildes wird ein Schrotschuss abgegeben. Wie unter benehmen vor eräugtem Federwild beschrieben.